Panne verhinderte das SchlimmsteRussischer Jet schießt fast britisches Flugzeug ab

In diesem vom Pressedienst des Russischen Verteidigungsministerium entnommene Standbild vertreibt ein Suchoi-Jet des Typs Su-27 (unten) einen Nato-Kampfjet vom Typ F-18.

In diesem dem Pressedienst des russischen Verteidigungsministeriums entnommenen Standbild ist ein Suchoi-Jet des Typs Su-27 zu sehen (Archivbild von 2019). Laut der kürzlich geleakten Geheimdokumente hat ein russischer Jet im vergangenen Jahr fast ein britisches Flugzeug abgeschossen.

Die kürzliche durchgesickerten Geheimdienstdokumente beschreiben einen heiklen Vorfall im vergangenen Jahr: Offenbar hat ein russischer Jet fast ein britisches Spionageflugzeug abgeschossen. Eine Panne habe das Schlimmste verhindert.

von Martin Gätke (mg)

Wie US-Medien mit Verweis auf die kürzlich geleakten Pentagon-Papiere berichten, ist es im vergangenen September fast zu einem schwerwiegenden Zwischenfall gekommen.

Es habe einen Beinahe-Abschuss über dem Schwarzen Meer gegeben. Nur eine Panne habe das Schlimmste verhindert.

Ukraine: Russland-Kampfjet schießt fast britischen Flieger ab

Laut „New York Times“ habe ein russischer Kampfjet auf ein bemanntes britisches Spionageflugzeug schießen wollen – doch die Munition habe versagt. So wird es laut Bericht von zwei US-Verteidigungsbeamten in den Papieren beschrieben. Der Vorfall war weitaus schwerwiegender als gedacht und hätte auch einet Kriegshandlung gleichkommen können. 

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Nach Angaben der US-Verteidigungsbeamten hatte der russische Pilot einen Befehl falsch interpretiert und gedacht, er hätte die Erlaubnis zu schießen. Der Pilot, der das britische Flugzeug im Visier hatte, feuerte, aber die Rakete sei nicht ordnungsgemäß abgeschossen worden.

Ukraine: Aus „Beinahe-Zusammenstoß“ wird „Beinahe-Abschuss“

Im Oktober bezeichnete der britische Verteidigungsminister Ben Wallace den „Beinahe-Zusammenstoß“ in einem Briefing an die Mitglieder des Parlaments als „potenziell gefährlich“, nachdem der russische Kampfjet „eine Rakete in der Nähe“ des britischen Flugzeugs abgefeuert hatte. In dem durchgesickerten Dokumente heißt es nun jedoch, dass es sich bei dem Vorfall vom 29. September 2022 um einen „Beinahe-Abschuss“ handelte.

Die russische Botschaft in Washington hat bislang noch nicht auf die neuen Entwicklungen reagiert. Das britische Verteidigungsministerium hingegen bewertete das durchgesickerte Dokument wie folgt: Ein „erheblicher Teil“ sei „unwahr, manipuliert oder beides“. „Wir warnen eindringlich davor, den Wahrheitsgehalt dieser Behauptungen für bare Münze zu nehmen.“

Seit Jahren findet ein „Tanz“ zwischen Überwachungsflugzeugen aus den USA sowie anderen Nato-Verbündeten und russischen Kampfjets über dem Schwarzen Meer statt – insbesondere, nachdem Russland 2014 illegal die Krim annektierte. Mit Putins Angriffskrieg haben die Spannungen zugenommen. (mg)