Während im ganzen Land Menschen bei Massenprotesten auf die Straße gehen, feiert sich Donald Trump bei und mit einer Militärparade.
Während andere demonstriertenTrump schenkt sich pompöse Militärparade zum Geburtstag
Donald Trump (79) hat in Washington eine Militärparade abgenommen. Der US-Präsident ließ am Samstag (14. Juni, Ortszeit) in Washington tausende Soldaten zum 250. Jahrestag der Gründung der US-Armee aufmarschieren. Welch ein Zufall, dass er an diesem Tag auch seinen 79. Geburtstag feierte.
Während Trump die US-Armee und sich selbst feiern ließ, organisierten seine Gegner die größten Demonstrationen seit seiner Rückkehr ins Weiße Haus. Hunderttausende Menschen beteiligten sich an landesweiten Aktionen unter dem Motto „No Kings“ („Keine Könige“).
Parade von Attentaten auf US-Politiker überschattet
Überschattet wurde die Parade von einem Attentat auf die Abgeordnete der Demokratischen Partei, Melissa Hortmann, im US-Bundesstaat Minnesota. Nach Angaben von Gouverneur Tim Walz tötete ein bewaffneter Angreifer am Samstag die Abgeordnete Melissa Hortman, Mitglied des Abgeordnetenhauses in dem Bundesstaat, und ihren Mann in deren Haus.
Auf ein Mitglied des Senats von Minnesota, John Hoffman, und seine Frau feuerte der Täter demnach in deren Haus „zahlreiche Schüsse“ ab, beide wurden verletzt. Die Polizei leitete eine Fahndung nach dem flüchtigen Täter ein.
Trump verfolgte die Parade in Begleitung seiner Frau Melania von einer riesigen Bühne vor dem Weißen Haus. Er salutierte immer wieder den rund 7000 Soldaten, die an ihm vorbeimarschierten. Auch Panzer und Flugzeuge waren Teil der Zeremonie. Eine solch große Militärparade hatte in den USA zuletzt zum Ende des Golfkriegs 1991 stattgefunden.
Trump hatte bereits in seiner ersten Amtszeit den Wunsch nach einer großen Militärparade geäußert, nachdem er in Paris die Parade zum französischen Nationalfeiertag verfolgt hatte. Die jetzige Parade fiel mit Trumps 79. Geburtstag zusammen. Im Vorfeld der Veranstaltung hatte er gesagt, die USA könnten dabei „ein bisschen angeben“. Nach Angaben der Armee kostete die Zeremonie bis zu 45 Millionen Dollar (39 Millionen Euro).
Trumps Rede ungewöhnlich kurz: Er warnt Gegner vor einer „totalen und vollständigen“ Niederlage
Trumps Rede fiel ungewöhnlich kurz aus. Er lobt die Stärke der Armee und warnte die Gegner der USA vor einer „totalen und vollständigen“ Niederlage. Die Zuschauer sangen dem Präsidenten ein Geburtstagsständchen und gelegentlich waren „USA! USA!“-Rufe zu hören. Dennoch war die Stimmung gedämpfter als bei Trumps Großkundgebungen im Wahlkampf. Das Weiße Haus erklärte, „über 250.000 Patrioten“ hätten die Parade in Washington verfolgt, ohne dafür Belege zu liefern.
An den landesweiten Protesten gegen Trump nahmen hunderttausende Menschen teil. Nach Angaben der Organisatoren gingen Demonstranten in hunderten Städten auf die Straße. AFP-Reporter berichteten aus verschiedenen Städten, darunter Washington, New York und Los Angeles, von großen Menschenmengen.
Mensch bei Demo in Salt Lake City angeschossen und lebensgefährlich verletzt
Bei einer Demonstration in Salt Lake City wurde ein Mensch nach Polizeiangaben angeschossen und lebensgefährlich verletzt. Medienberichten zufolge handelte es sich ebenfalls um eine „No Kings“-Kundgebung. Zu einem weiteren Zwischenfall kam es im Bundesstaat Virginia, wo ein Autofahrer nach Polizeiangaben „absichtlich“ in eine Gruppe von Demonstranten fuhr. Verletzt wurde dabei niemand. (AFP/susa)