Russische Kriegsschiffe vor GroßbritannienPutin lässt vor der Krönung die Muskeln spielen

Das Archivfoto, das 2016 vom britischen Verteidigungsministerium zur Verfügung gestellt wurde, zeigt eine britische Fregatte vom Typ 23 (HMS Richmond) zusammen mit einem britischen Zerstörer, im Hintergrund sind mehrere russische Schiffe zu sehen.

Das Archivfoto, das 2016 vom britischen Verteidigungsministerium zur Verfügung gestellt wurde, zeigt eine britische Fregatte vom Typ 23 (HMS Richmond) zusammen mit einem britischen Zerstörer, im Hintergrund sind mehrere russische Schiffe zu sehen.

Fünf russische Kriegsschiffe und zwei Hilfsschiffe sind am Donnerstag in den Gewässern vor Großbritannien aufgetaucht, allesamt sind laut britischen Medien mit Kalibr-Marschflugkörpern ausgerüstet. Die Royal Navy hat eine Fregatte losgeschickt, um die Schiffe zu begleiten. 

Es ist nicht der erste Zwischenfall dieser Art in der Nordsee – doch der Zeitpunkt ist durchaus prekär: Kurz vor der Krönungszeremonie von Charles III. am Samstag sind mehrere russische Kriegsschiffe in den Gewässern vor Großbritannien aufgetaucht – allesamt sind laut Medienberichten mit Kalibr-Marschflugkörpern ausgestattet. Sie haben eine Reichweite von bis zu 2400 Kilometern.

Die Royal Navy wiederum schickte eine Fregatte in die Nordsee, um die Schiffe zu begleiten. Vermutet wird, dass Russland vor der Krönung seine Macht demonstrieren will. 

Großbritannien: Fregatte begleitet russische Flottille

Wie die britische Zeitung „The Sun“ berichtet, seien die Schiffe zudem auch in der Lage, Atomwaffen zu tragen. Die Zeitung zitiert eine anonyme Quelle aus dem britischen Verteidigungsministerium: „Wir wissen von einer kleinen Anzahl russischer Schiffe, die in der Nähe des Vereinigten Königreichs Übungen durchführen, und wir beobachten die Situation genau.“ Eine Fregatte vom Typ 23 sei ausgelaufen, um die russische Flottille zu verfolgen.

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Es ist nicht das erste Mal, dass die Royal Navy russische Kriegsschiffe in den Gewässern vor Großbritannien sichtet und begleitet. Sobald Schiffe in den Hoheitsgewässern auftauchen, tue sie dies routinemäßig in Absprache mit Nato-Verbündeten, erklärte die Royal Navy bereits in der Vergangenheit. Zuletzt wurde Mitte März eine russische Fregatte und ein Tanker begleitet. 

Russland: Auch Schiff der Schwarzmeerflotte gesichtet

Wie britische Medien berichten, seien die russischen Schiffe von zahlreichen Stützpunkten in der Nordsee aus zusammengelaufen, um Stärke zu demonstrieren. Man gehe davon aus, dass dies auf die Krönung von Charles III. am Samstag abzielt. Auch eine unangekündigte russische Übung könnte der Grund sein. Kurz zuvor hätten Jets der Royal Air Force zudem ein russisches Spionageflugzeug abgefangen, das sich dem britischen Luftraum näherte.

Ungewöhnlich: Auch eine Fregatte von Putins Schwarzmeerflotte soll gesichtet worden sein. Das Schiff könne wegen des Krieges in der Ukraine nicht zu seinem Stützpunkt auf der Krim zurückkehren, weil die Türkei den Bosporus für Kriegsschiffe gesperrt habe.

Der Krieg in der Ukraine hat auch die Lage in der Nord- und Ostsee verschärft: Erst Ende April startete im Nordatlantik ein großangelegtes U-Boot-Manöver von zwölf Staaten, laut Bundeswehr ziele es auf die Verteidigung der Seewege nach Europa ab. Schiffe und U-Boote, Flugzeuge und Hubschrauber üben dabei ihre Reaktionen auf Unterwasser-Bedrohungen im Europäischen Nordmeer. Deutschland beteiligt sich mit einer Fregatte und einem Seefernaufklärer. (mg)