„Westen übt Druck aus“Lukaschenko: Russland hat mit Verlegung von Atomwaffen begonnen

Auf diesem von der Roscongress Foundation veröffentlichten Foto begrüßen sich Wladimir Putin (r), Präsident von Russland, und Alexander Lukaschenko, Präsident von Belarus.

Auf diesem von der Roscongress Foundation am 24. Mai veröffentlichten Foto begrüßen sich Wladimir Putin (r.), Präsident von Russland, und Alexander Lukaschenko, Präsident von Belarus.

Laut einer Erklärung von Alexander Lukaschenko, dem Präsidenten von Belarus, hat Russland mit der Verlegung von Atomwaffen in die Ex-Sowjetrepublik begonnen.

Russland hat nach Angaben des belarussischen Staatschefs Alexander Lukaschenko mit der Verlegung von Atomwaffen nach Belarus begonnen. „Die Verlegung atomarer Kampfstoffe (...) hat schon begonnen“, antwortete Lukaschenko am Donnerstag (25. Mai)  in einem Webvideo auf die Frage einer Journalistin nach den russischen Nuklearwaffen. 

Moskau und Minsk haben zuvor die Stationierung von Atomwaffen in der Ex-Sowjetrepublik Belarus unter Beibehaltung der russischen Kontrolle vereinbart. „Russland übergibt Belarus die Atomwaffen nicht: Die Kontrolle darüber und die Entscheidung über einen Einsatz verbleiben bei der russischen Seite“, sagte Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu der Nachrichtenagentur Interfax am Donnerstag in Minsk bei der Vertragsunterzeichnung. Im Vertrag wird die Handhabung der Stationierung geregelt.

Atomwaffen: Moskau und Minsk haben Stationierung vereinbart

Von belarussischer Seite unterschrieb Verteidigungsminister Viktor Chrenin das Dokument.

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„Heute übt der ‚kollektive‘ Westen beispiellosen Druck in allen Bereichen der nationalen Sicherheit sowohl auf Belarus als auch auf Russland aus“, sagte Chrenin bei der Unterzeichnung. Minsk sei daher an einer Vertiefung der Partnerschaft mit Russland interessiert.

Bereits jetzt ist Belarus der wichtigste Bündnispartner Russlands. Moskau hat seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine auch von belarussischem Boden aus begonnen.

Kremlchef Wladimir Putin hatte Ende März die Stationierung russischer taktischer Atomwaffen im Nachbarland angekündigt. Er begründete dies mit einer angeblichen Bedrohung aus dem Westen. Später wurden dann belarussische Soldaten im Umgang mit Iskander-Raketen geschult, die Atomsprengköpfe tragen können. Auch mehrere belarussische Kampfflugzeuge wurden auf die neuen Waffen umgerüstet.

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko erklärte später dann, dass Minsk im Notfall auch strategische Atomwaffen von Moskau bekommen könne – und selbst über einen Einsatz entscheiden könne. Dies wird von Russland allerdings dementiert. (afp/dpa/mg)