Zeigt, wie schwach Putin wirklich istChina veröffentlicht neue Karte – Teil von Russland plötzlich weg

Autokraten unter sich: Russlands Präsident Wladimir Putin (r.) und Chinas Staatschef Xi Jinping im März 2023 in Moskau.

Autokraten unter sich: Russlands Präsident Wladimir Putin (r.) und Chinas Staatschef Xi Jinping im März 2023 in Moskau.

Je länger Putins Krieg in der Ukraine dauert, desto mehr wird Russland zu einem Mündel Chinas. Schon jetzt ist das Land nicht nur wirtschaftlich, sondern auch strategisch abhängig von der Volksrepublik. Eine neue Weltkarte zeigt nun, wie schwach Putin wirklich ist.

von Martin Gätke (mg)

Beide verbindet jede Menge, über Jahre haben sie das Mantra der „Freundschaft“ immer und immer wiederholt: In den letzten zehn Jahren haben sich die beiden Diktatoren rund 40 Mal getroffen, haben Hände geschüttelt, festlich gespeist, ihre Nähe nach außen getragen.

Putin und Xi, so schien es lange Zeit, sind gleichberechtigte Partner. Geeint in ihrem Vorhaben, die Vormachtstellung des Westens zu beenden. Doch spätestens, seitdem Putin die Ukraine angegriffen hat, ist es keine Partnerschaft auf Augenhöhe. Russland wird immer abhängiger von der Riesen-Nation – wie sehr, zeigt sich nun in einer von China veröffentlichten neue Weltkarte. Und Putins fehlender Reaktion darauf. 

China und Russland: Neue Karte zeigt, wie abhängig Putin ist

Chinas Ministerium für natürliche Ressourcen hat eine neue Weltkarte veröffentlicht, die bei zahlreichen Anrainerstaaten für Verstimmung sorgte – nur bei Russland nicht.

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Die neue politische „Standardkarte“, die die Grenzen Chinas zeigen soll, erhebt nämlichen unter anderem den Anspruch, ganz Taiwan und mehrere umstrittene Inseln, Riffe und Meeresgebiete im Südchinesischen Meer zu seinem Territorium zu zählen. Gebiete, die von einem halben Dutzend Ländern umkämpft werden.

Malaysia, die Philippinen, Indien und Taiwan haben sich mittlerweile ganz offiziell über die Karte beschwert.

„Diese Karte wurde auf der Grundlage der nationalen Grenzen Chinas und verschiedener Länder der Welt erstellt“, heißt es seitens der „Global Times“, dem Sprachrohr der chinesischen Regierung, auf X (vormals Twitter).

Hier den Post mit der neuen Karte Chinas ansehen:

Derweil berichten russische Medien, dass die neue Karte auch die gesamte Große Ussuri-Insel umfasst. Dabei handelt es sich um eine dreiteilige Insel in der nordostchinesischen Provinz Heilongjiang, die zu einem Teil in der russischen Region Chabarowsk liegt. Nach einem 2004 abgeschlossenen Abkommen gehört ein Teil China, ein anderer verblieb in Russland. 

Mit der neuen Landkarte hat sich China das Gebiet gänzlich einverleibt. Der Kreml aber schweigt. Steve Tsang, Direktor des China Institute an der Londoner School of Oriental and Africa Studies, sagte gegenüber „Newsweek“, dass dieses Schweigen des Kremls „die Priorität widerspiegelt, die Putins Regierung der strategischen Partnerschaft“ mit China beimisst. Das zeige die „die geschwächte Position“ Moskaus gegenüber Peking, „insbesondere seit der problematischen russischen Invasion in der Ukraine“.

Der Krieg und die Sanktionen zwingen Putin dazu, seine Wirtschaft auf andere Länder auszurichten, vor allem in Asien. China wurde zum wichtigsten Handelspartner, bekommt russisches Gas und Öl zu Sonderkonditionen. Gleichzeitig ist Russland auch zunehmend abhängig von Importen von Industriegütern aus China, die es nicht mehr im Westen kaufen kann.