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„Wie viele Tote brauchen wir?“Spahn und Wieler fordern strenge Maßnahmen – sofort

Corona ufert in Deutschland offenbar immer mehr aus: Jens Spahn (CDU) und RKI-Präsident Lothar Wieler wollen in der Bundespressekonferenz in Berlin Stellung zur Corona-Lage nehmen.

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und RKI-Präsident Lothar Wieler haben am Freitag, 26. November 2021, eine Pressekonferenz zur aktuellen Corona-Lage in Deutschland gegeben.

Corona aktuell: Was sagen Spahn und Wieler auf der Pressekonferenz?

Patienten werden verlegt, Infektionszahlen brechen laufend Rekorde, in Schulen verschärft sich die Situation. Was sagen Jens Spahn und Lothar Wieler in der Pressekonferenz ab 10 Uhr?

Sowohl Jens Spahn als auch Lothar Wieler haben erneut in schonungslosen Worten den Ernst der Lage angesprochen. Beide drängen angesichts der dramatischen Lage bei den Corona-Infektionen auf stärkere Kontaktbeschränkungen und die Absage von Großveranstaltungen. Die Lage sei „dramatisch ernst, so ernst wie noch zu keinem Zeitpunkt in dieser Pandemie“, so Spahn zu Beginn der wöchentlichen Pressekonferenz zur Corona-Lage.

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Mit einem eindringlichen Appell rief der Minister die Verantwortlichen in Bund und Ländern dazu auf, rasch zu handeln. Erst einmal zehn Tage schauen, bevor weitere Maßnahmen ergriffen würden, wären laut Spahn das falsche Signal.  „Die Pflegfachkräfte haben aber keine zehn Tage zum Schauen“, so der Minister.

Spahn plädiert dafür, dass sich die Ministerpräsidenten bereits in den kommenden Tagen treffen und nicht erst am 9. Dezember.

Auch die Öffnung der Weihnachtsmärkte, wie beispielsweise in Berlin kritisierte Spahn mit Hinweis auf überfüllte Stationen in der Charité-Klinik. „Das passt gerade einfach nicht in die Zeit“, kritisierte der Minister. Er wurde dabei von Lothar Wieler unterstützt. Die wenigen noch freien Intensivbetten in Krankenhäusern würden dadurch erkauft, dass planbare Operationen verschoben oder ausgesetzt werden müssten. 

Alle Infos der Pressekonferenz hier in übersichtlichen Stichpunkten zum Nachlesen. 

  • „Ich erwarte jetzt von den Entscheidern, dass sie alle Maßnahmen einleiten, um gemeinsam die Fallzahlen herunterzubringen“, sagt Wieler. „Der kommende Winter hängt von unserem Verhalten ab und von der Entscheidung der Verantwortungsträger, kontaktreduzierende Maßnahmen zu entlassen.“
  • Wieler sagt: „Wir stehen an einer Kreuzung, wir haben eine Wahl. Wir können den Weg wählen, der ins Chaos führt und zu einem schlechten Ende.“ Der Tanker fahre dann gegen die Kaimauer. „Oder den, der das Gesundheitssystem entlastet und vielleicht ein friedliches Weihnachtsfest ermöglicht und auch noch viel mehr Menschen am Weihnachtstisch sitzen lässt.“
  • Lothar Wieler wird nicht müde, immer wieder zu betonen, dass gegen die immer drastischer um sich greifende Corona-Welle Maßnahmen zur sofortigen Kontaktreduzierung getroffen werden müssen. „Wir brauchen eine massive Reduktion der Kontakte - jetzt sofort!“
  • Allerdings machen Spahn und Wieler auch klar, dass das Impfen nicht die aktuelle vierte Welle breche. Dafür müssen die bereits angeführten massiven Kontaktbeschränkungen zusätzlich greifen.
  • Wieler bittet noch einmal eindringlich um Solidarität. „Wir müssen drei Dinge parallel machen. Erstens: wir müssen Kontakte einschränken, zweitens: alle, die noch nicht geimpft sind, sollen sich gefälligst impfen lassen, drittens: alle die geboostert werden können, sollen das auch machen.“ Nur so könne die Lage entschärft werden. 
  • Lothar Wieler erklärt: Nach allem, was wir wissen, sind die Geimpften und Geboosterten nochmal deutlich besser geschützt, „vor Krankheit, vor Infektion, vor Tod.“
  • Für den Gesundheitsminister ist es zwingend notwendig, dass wir alle unser Alltagsverhalten ändern.
  • Jens Spahn drängt zudem auf ein schnelles Treffen der Ministerpräsidenten: „Wir brauchen einheitliche Regeln.
  • Südafrika wurde inzwischen zum Virusvariantengebiet erklärt. Es gelten damit besondere Sicherheitsmaßnahmen. Allerdings gelten diese noch nicht für Flugzeuge, die in den vergangenen Tagen und heute aus Südafrika in Deutschland gelandet sind. Spahn ruft diese Menschen aber eindringlich dazu auf, sich einem PCR-Test zu unterziehen und Kontakte drastisch einzuschränken.
  • „Wir sind tatsächlich in sehr großer Sorge“, bestätigt auch Lothar Wieler. „Bis halb 10 ist mir nicht bekannt, dass in Europa oder in Deutschland diese Variante bislang gefunden wurde“, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler
  • Auf die Nachfrage, wie wirksam die Impfungen gegen die neu entdeckte Südafrika-Variante sei, sagt Spahn, dass es noch keine gesicherten Daten gibt. Ziel müsse es sein, den Eintrag dieser Variante so weit wie möglich zu vermeiden. „Das ist das Letzte, was wir jetzt in unserer momentanen Lage noch brauchen können, dass in die Welle hinein noch eine zusätzliche Variante kommt.“
  • Abschließend sagt Lothar Wieler: „Lassen sie uns die Pandemie bekämpfen, als ob unser Leben davon abhängt.“
  • Wieler berichtet über die dramatische Lage in Krankenhäusern.
  • Wieler: „Mit jedem Kontakt, den wir nicht haben, mit jeder Menschenmenge, die wir meiden, helfen wir, das Virus einzudämmen.“ Außerdem drängt er darauf, sich impfen und boostern zu lassen und die AHA-Regeln einzuhalten.
  • Er wirkt angefasst: „Was muss denn noch passieren?“, fragt Wieler und nimmt die Verantwortlichen in die Pflicht. 
  • Auch Lothar Wieler beginnt mit der Todeszahl und bittet um einen Augenblick des Innehaltens, um der Toten zu gedenken.
  • Spahn: „Es nützt alles nichts. Wir müssen handeln, jetzt. Konsequenter 3G+ durchsetzen, mindestens das Absagen von Großveranstaltungen und Kontaktbeschränkungen sind nötig“
  • Spahn führt weiter aus: „Wir sitzen hier Woche für Woche und warnen. Wir haben gesagt, es ist 5 nach 12, vergangene Woche haben wir gesagt, es ist 10 nach 12. Mittlerweile ist es halb eins, aber der Weckruf ist noch immer nicht angekommen.“
  • Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister sagt deutlich: „Die Lage ist dramatisch ernst. So ernst wie noch zu keinem Zeitpunkt der Pandemie.“
  • Jens Spahn beginnt die Pressekonferenz mit den traurigen Zahlen von über 100 000 Corona-Toten seit Beginn der Pandemie und über 76 000 Neuinfektionen an einem Tag.
  • Die Pressekonferenz beginnt pünktlich um 10 Uhr

Corona aktuell: Was halten die Menschen von einem Lockdown?

Bei den Bürgern stoßen die aktuellen Regelungen zur Corona-Bekämpfung auf ein geteiltes Echo. Ein Beispiel: Laut dem „Deutschlandtrend“ für das ARD-„Morgenmagazin“ halten 53 Prozent der Bevölkerung das neue Infektionsschutzgesetz ohne die Möglichkeit von Lockdowns, Schulschließungen oder Ausgangssperren für richtig. 40 Prozent finden es der Umfrage zufolge falsch.

Die Auswertung der TV-Umfrage ist nicht wie ein bundesweit repräsentatives Ergebnis zu betrachten.

Corona aktuell: Schulen erleben immer mehr Ausbrüche

Gerade der Aspekt der Schulschließungen könnte jetzt für die Deutschen wichtig werden. Dem Wochenbericht des RKI vom Donnerstagabend, 25. November 2021, zufolge kommt es in Schulen wieder deutlich häufiger zu Corona-Ausbrüchen. Demnach seien zuletzt innerhalb von nur vier Wochen 1265 Ausbrüche gemeldet worden, hieß es. Die letzten zwei Wochen seien aber noch nicht bewertbar.

Jüngere Schüler treffe es im Schnitt öfter als ältere. Werden die Schulen im Winter 2021 nun doch wieder geschlossen, um die Corona-Situation zumindest ansatzweise zu bändigen?

Aktuell liege die Zahl der Corona-Ausbrüche in Schulen „sehr deutlich“ über dem Höchstniveau der zweiten Welle. Anfang November 2021 seien etwa dreimal mehr Ausbrüche pro Woche übermittelt worden als im Vorjahr zu dieser Zeit. (dok/susa)