Rede zur Lage der NationPutin droht dem Westen mit Nuklearwaffen: „Auslöschung der Zivilisation“

In seiner Rede zur Lage der Nation reagiert Kremlchef Putin auf Gedankenspiele im Westen, Truppen aus Nato-Staaten in die Ukraine zu schicken. Die Folgen eines solchen Schrittes könnten tragisch sein.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat in seiner Rede an die Nation den Westen einmal mehr vor der Schlagkraft der Waffen der Atommacht gewarnt.

Der Westen solle bei seinen Drohgebärden daran denken, dass auch Russland Waffen habe, die auf dem Gebiet dort Ziele treffen könnten, sagte er am Donnerstag (29. Februar) in Moskau vor mehr als 1000 Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Religion. Der 71-Jährige betonte, dass eine Eskalation und ein Einsatz von Atomwaffen zur „Auslöschung der Zivilisation“ führen könnten. Es handele sich nicht um einen „Trickfilm“, sagte Putin

Putin warnt NATO davor, Truppen in die Ukraine zu entsenden

Konkret warnte er auch die NATO-Staaten davor, Militärkontingente in die Ukraine zu entsenden, um gegen russische Truppen zu kämpfen. Die Folgen eines solchen Schrittes könnten tragisch sein, sagte er.

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Zugleich wies der Präsident Behauptungen, dass Russland den Westen angreifen wolle, als „Blödsinn“ zurück. Das Land werde vielmehr für seine eigene Sicherheit den Rüstungskomplex hochfahren und auch die westliche Flanke des Riesenreichs weiter stärken wegen der Gefahr, die von der Nato-Erweiterung ausgehe.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte am Montagabend nach einer internationalen Ukraine-Unterstützerkonferenz in Paris, an der über 20 Staats- und Regierungschefs teilnahmen, festgestellt: „Es gibt heute keinen Konsens darüber, offiziell Bodentruppen zu entsenden.“ 

Putin dankt allen für die Unterstützung

Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine wird nach Darstellung von Putin von der „absoluten Mehrheit der Bevölkerung“ unterstützt. 

Er dankte in seiner Ansprache vor der Föderalen Versammlung – der Staatsduma und dem Föderationsrat – den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Unternehmern für die Unterstützung bei der „militärischen Spezialoperation“. Das Volk arbeite in drei Schichten, um die Bedürfnisse der Front zu decken. Für die Gefallenen rief er eine Schweigeminute aus.

Putin erinnerte auch an den 10. Jahrestag der Krym-Annexion, als Russland 2014 die ukrainische Schwarzmeer-Halbinsel einverleibte.

Das Land schaue mit Stolz auf das Ereignis und das Erreichte. „Zusammen können wir alles schaffen“, sagte Putin. Russland werde niemandem erlauben, sich in seine inneren Angelegenheiten einzumischen.

Es ist Putins 19. Rede zur Lage der Nation. Zuletzt hatte der Präsident im Februar 2023 die Rede gehalten und dabei die Aussetzung des Atom-Abrüstungsvertrags New Start erklärt. Im ersten Kriegsjahr hatte er die Rede zur Lage der Nation ausfallen lassen. (dpa/mg)