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Nach DurchsuchungenÖsterreichs Bundeskanzler Kurz tritt zurück – so erklärt er seine Entscheidung

Österreichs Bundeskanzler, am 8. Oktober 2021 bei einer Presseerklärung in Wien, ist am Samstagabend (9. Oktober 2021) zurückgetreten.

Österreichs Bundeskanzler, am 8. Oktober 2021 bei einer Presseerklärung in Wien, ist am Samstagabend (9. Oktober 2021) zurückgetreten.

Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz ist am Samstag zurückgetreten.

Wien. Sebastian Kurz (ÖVP) hat seinen Rücktritt als österreichischer Bundeskanzler verkündet.

Er gab den Schritt am Samstagabend (9. Oktober 2021) bekannt, nachdem Staatsanwälte den konservativen Politiker als Verdächtigen in einem Korruptionsfall um angeblich gekaufte Medienberichterstattung genannt hatten.

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz: „Mein Land ist mir wichtiger als meine Person“

Ohne den Rückzug hätte ein Bruch der Koalition zwischen ÖVP und Grünen gedroht, die Kurz für handlungsunfähig erklärt hatten. „Mein Land ist mir wichtiger als meine Person“, sagte er.

Der Rücktritt von Sebastian Kurz: Sein Statement im Video...

Kurz kündigte keinen völligen Rückzug aus der Politik in Österreich an. Er bleibe ÖVP Chef und wechsle als Fraktionschef ins Parlament, sagte er. Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) solle sein Amt als Kanzler übernehmen.

Sebastian Kurz: Ermittler hatten am Mittwoch Parteizentrale durchsucht

Am Mittwoch hatten Ermittler unter anderem das Bundeskanzleramt und die Parteizentrale der konservativen Österreichischen Volkspartei (ÖVP) durchsucht. Laut der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft stehen enge Mitstreiter von Kurz im Verdacht, sich wohlmeinende Berichterstattung in einem Medienunternehmen erkauft zu haben, um Kurz ab 2016 den Weg an die Parteispitze und in das Bundeskanzleramt zu ebnen. Dafür soll Geld aus dem Finanzministerium zweckentfremdet worden sein. Die Ermittler sehen in Kurz einen Beteiligten an den Verbrechen der Untreue und Bestechlichkeit. Der 35-Jährige hat alle Anschuldigungen zurückgewiesen.

Die Grünen als Koalitionspartner der ÖVP hatten Kurz für nicht mehr amtsfähig erklärt und seine Rückzug gefordert - als Bedingung für die Fortsetzung der Zusammenarbeit. Falls Kurz nicht zurückgetreten wäre, hätten Oppositionsparteien am Dienstag ein Misstrauensvotum eingebracht. Einige Stimmen der Grünen hätten für eine Mehrheit ausgereicht.

Österreich: Kurz-Regierung Anfang 2020 vereidigt

Die konservativ-grüne Regierung unter Kurz war Anfang 2020 vereidigt worden. Zuvor hatte Kurz von 2017 bis 2019 mit der rechten FPÖ regiert.

Der 52-jährige Schallenberg ist seit Jahren in Spitzenfunktionen für die Außenpolitik Österreichs mitverantwortlich. Der mehrsprachige, international erfahrene Diplomat vertritt in Fragen der Migration einen genauso harten Kurs wie Kurz. (mt/dpa)