Bläst er jetzt doch zum Krieg?Verstörender Hinweis am Busbahnhof in Belarus

Russlands Präsident Wladimit Putin schüttelt die Hand von Belarus-Machthaber Alexander Lukaschenko.

Russlands Präsident Wladimir Putin und Belarus-Diktator Alexander Lukaschenko bei einem Staatsbesuch in Sankt Petersburg am 25. Juni 2022.

Wird Belarus doch Kriegspartei an der Seite Russlands beim Krieg gegen die Ukraine? Ein Twitter-Video gibt Hinweise, dass Alexander Lukaschenko eine Mobilmachung planen könnte. 

von Alexander Haubrichs (ach)

Tritt der Krieg Russlands gegen die Ukraine in eine neue Phase? Seit Wochen gibt es Berichte um gemeinsame Übungen von russischen und belarussischen Truppen auf dem Gebiet des von Diktator Alexander Lukaschenko (68) regierten Staats nördlich der Ukraine.

Zum Jahreswechsel tauchten Gerüchte auf, Wladimir Putin (70) und sein weißrussischer Handlanger könnten einen neuen Angriff auf die ukrainische Hauptstadt Kyjiw planen. So hatte das unabhängige Institut for the Study of War (ISW) den Bau eines Feldlazaretts in der Nähe der ukrainischen Grenze kritisch beäugt, weil man dieses nicht für Übungen brauche.

Belarus: Hilft Lukaschenko nun Putin?

Nun gibt es einen weiteren verstörenden Hinweis darauf, dass Belarus schon bald Kriegspartei in diesem Konflikt werden könnte. Im Internet sind Videos von einer öffentlichen Anordnung aufgetaucht, die auf eine Mobilmachung hindeuten könnten.

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In dem Clip aus Borisow unweit der weißrussischen Hauptstadt Minsk wird eine digitale Anzeige auf einem Busbahnhof eingeblendet. Dort heißt es: „Alle Männer von 18 bis 60 Jahren müssen sich umgehend in einem Einberufungsamt oder beim Dorfvorstand melden, um ihre Daten zu aktualisieren.“

Hier sehen Sie einen Tweet vom 4. Januar 2023:

Gepostet wurde der Tweet von der renommierten Journalistin Hanna Liubakova aus Minsk mit dem Kommentar: „Was in aller Welt ist das?“ Der ukrainischer Twitterer MarqS, der viele Beiträge über den Krieg verfasste, sieht die Nachricht in direktem Zusammenhang mit den Vorkommnissen in Russland. „Wir rechnen mit einer russischen Generalmobilmachung noch in dieser Woche. Vielleicht in Belarus auch?“

Wladimir Putin verstärkt Druck auf Belarus

Andere Personen in dem sozialen Netzwerk hofften, dass „das Volk die Kraft hat, Lukaschenko die Stirn zu bieten“.

Belarus ist seit Kriegsbeginn Aufmarschgebiet der russischen Truppen, eine direkte Beteiligung mit eigenen Truppen lehnte Lukaschenko bislang ab. Doch weil Wladimir Putin immer stärker in die Bredouille gerät, dürfte der Druck auf den Machthaber von Minsk wachsen.

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Das belarussische Verteidigungsministerium hatte im Oktober angekündigt, dass man sich einen Überblick über die wehrfähige Bevölkerung verschaffen wolle, aber keine Mobilmachung geplant sei.

Doch bei den Beobachterinnen und Beobachtern wachsen die Befürchtungen, dass Lukaschenko nicht doch seinen Kurs verschärft. Die Ukraine jedenfalls wird ihre Vorkehrungen treffen.