+++ EILMELDUNG +++ Holzkohle-Grills in der Weidengasse Ausgequalmt – Stadt Köln greift jetzt hart durch

+++ EILMELDUNG +++ Holzkohle-Grills in der Weidengasse Ausgequalmt – Stadt Köln greift jetzt hart durch

Ukraine-PräsidentEr tanzte sogar bei „Let's Dance“ – wer ist Wolodymyr Selenskyj?

Momentan befindet sich Wolodymyr Selenskyj im Krieg mit Russland. Doch wer ist der Präsident der Ukraine? Ein Porträt.

Inzwischen ist er einer der bekanntesten Staatschefs der Welt: der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44). Was die wenigsten wissen, der gelernte Jurist ist auch ein bekannter Schauspieler und Komiker.

Lange wurde Wolodymyr Selenskyj nur als ehemaliger Komiker angesehen, der durch Zufall ins Präsidentenamt der Ukraine rutschte. Viele Ukrainer sind auch knapp drei Jahre nach seiner Wahl noch nicht von den staatsmännischen Fähigkeiten ihres Präsidenten überzeugt. Die Krise mit Russland hat ihn jedoch in ein neues Licht gerückt.

Wolodymyr Selenskyj: Bekannt aus der Fernsehserie „Diener des Volkes“

Selenskyjs politische Laufbahn begann beinahe wie eine Farce. Bis zu seiner Wahl zum Präsidenten 2019 hatte er keinerlei politische Erfahrung. Sein Weg ins Präsidentenamt ähnelte dem Drehbuch seiner populären Fernsehserie „Diener des Volkes“.

Alles zum Thema Russland

Wolodymyr Selenskyj: alle wichtigen Fakten im Überblick

  • Geburtstag: 25. Januar 1978
  • Alter: 44
  • Größe: 1,70 Meter
  • Beruf: Präsident der Ukraine seit 2019
  • Partei: Sluha narodu
  • Ausbildung: Jura-Studium, Schauspieler, Regisseur, Komiker, Moderator, Drehbuchautor und Fernsehproduzent
  • Ehefrau: Olena Selenska (Hochzeit 2003)
  • Kinder: zwei (eine Tochter, ein Sohn)
  • Twitter: ZelenskyyUa
  • Website: president.gov.ua

In der TV-Serie spielte er einen Geschichtslehrer, der zum Präsidenten gewählt wird, nachdem sich ein Video, in dem er gegen die Korruption im Lande wettert, im Internet rasant verbreitet hatte. Zudem tanzte er 2006 in der ukrainischen Version von „Let's Dance“ – und Selenskyj gewann die Tanz-Show.

Auch im echten Leben verdankte Selenskyj seine Beliebtheit seinem erfolgreichen Auftritt im Internet. Die weit verbreitete Unzufriedenheit mit dem damaligen Staatschef Petro Poroschenko verhalf ihm schließlich zum Wahlsieg.

Selenskyj: Der Weg zum Staatschef der Ukraine

Doch vom Reißen teils vulgärer Witze im Fernsehen hin zum Führen eines Landes war es ein großer Schritt. Einige Ukrainer befürchteten deshalb nach dem Wahlsieg des aus der russischsprachigen Industriestadt Krywy Rig stammenden Schauspielers das Schlimmste.

Dass seine ersten Schritte auf dem internationalen politischen Parkett zögerlich ausfielen, stärkte das Vertrauen in ihn nicht. „Ich glaube, unsere internationalen Partner haben es ziemlich schwer mit ihm“, sagt der ukrainische Politologe Mykola Dawydjuk. „Sie spielen auf einem sehr hohen Niveau, das er nicht erreichen kann - und nicht verstehen kann.“

Hinter vorgehaltener Hand zeigen sich einige Diplomaten aber durchaus beeindruckt von der Art und Weise, wie der Ex-Komiker die Krise mit Moskau handhabt. „Ehrlich gesagt, schlägt er sich nicht schlecht“, sagt ein Diplomat. Selenskyj bewahre einen kühlen Kopf. „Er hat einen unmöglichen Job, er ist gefangen zwischen dem Druck sowohl der Russen als auch der Amerikaner.“

Ukraine-Präsident Selenskyj bezeichnet Nato-Beitritt als „Traum“

Für Selenskyj stellt die Konfrontation mit Moskau einen Wendepunkt in seiner Präsidentschaft dar. Er war 2019 mit dem Versprechen angetreten, den Konflikt in der Ostukraine zu beenden, in dem Russland mutmaßlich separatistische Kämpfer unterstützt und in dessen Verlauf bisher rund 14.000 Menschen getötet wurden. Ein Versprechen, das er bislang nicht einhalten konnte. Im Gegenteil: Die Beziehungen der Nachbarländer haben sich seitdem weiter verschlechtert.

Wiederholt warf der Kreml Kiew vor, die russischsprachige Bevölkerung in der Ukraine zu diskriminieren und Zusagen zur Beilegung des Konflikts in der Ostukraine nicht einzuhalten. Und obwohl der von Selenskyj als „Traum“ bezeichnete Nato-Beitritt der Ukraine wohl noch lange nicht auf der Tagesordnung stehen wird, erhöhte Moskau den Druck weiter – bis zur Eskalation. (mt/afp)