Gerüchte über Putins TodBehörde reagiert drastisch: „Bald wird jemand kommen, um sie abzuholen“

Dieses von der staatlichen russischen Agentur Sputnik verbreitete Foto zeigt den russischen Präsidenten Wladimir Putin (Mitte) mit jungen Kadetten während einer Kranzniederlegung am Denkmal auf dem Roten Platz am 4. November 2023.

Dieses von der staatlichen russischen Agentur Sputnik verbreitete Foto zeigt den russischen Präsidenten Wladimir Putin (Mitte) mit jungen Kadetten während einer Kranzniederlegung am Denkmal auf dem Roten Platz am 4. November 2023.

Die Gerüchte über den vermeintlichen Tod von Wladimir Putin, die zuletzt verbreitet worden sind, beschäftigen Russland weiter. Andriy Yusow, Geheimdienstsprecher der Ukraine, erklärt nun in einem Video, dass die russischen Behörden aktuell drastisch gegen bestimmte Userinnen und User im Netz vorgehen.

von Martin Gätke (mg)

Putin lebt noch: In der vergangenen Woche hat der Kreml gleich zwei Dementis herausgegeben, nachdem Gerüchte das Internet geflutet hatten, Putin habe entweder einen Herzstillstand erlitten oder sei tot.

Der russische Kanal „General SVR“ mit fast einer halben Million Abonnentinnen und Abonnenten hat in einem Telegram-Posting behauptet hatte, Putin sei um „20.42 Uhr Moskauer Zeit“ in seiner Residenz in Waldai gestorben und habe damit „einen Staatsstreich in Russland“ ausgelöst. Es folgte eine Welle von Gerüchten über Putins Tod.

Russland: Behörden gehen drastisch gegen Reaktionen auf Todesgerüchte vor

In einem weiteren Beitrag hieß es, man habe Putin angeblich „krampfhaft gekrümmt auf dem Boden liegend und mit den Augen rollend“ aufgefunden, seine Ärztinnen und Ärzte hätten davor gewarnt, dass er nicht bis zum Ende des Herbstes leben würde.

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Kremlsprecher Dmitri Peskow reagierte sofort mit Klarstellungen: „Bei ihm ist alles in Ordnung“, sagte er zunächst. Einige Tage später erklärte er, Gerüchte über den angeblichen Tod Putins seien „absurder Informations-Quatsch“.

Dennoch haben viele Russinnen und Russen auf der in Russland beliebten Suchmaschine Yandex nach Antworten zu Putins angeblichem Tod gesucht, Berichten zufolge gehören Suchanfragen zu dem Thema im Oktober zu den Top-Suchbegriffen.

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Und auch die Behörden reagieren offenbar empfindlich auf Reaktionen zu den Todes-Gerüchten, wie nun Geheimdienstsprecher Andriy Yusow in einer Talkshow erklärt.

„Für morgen ist eine Gedenkfeier für den verstorbenen Wladimir Putin geplant“

In der Talkshow „Ukrainska Pravda“ erklärte Yusow, dass russische Behörden „alle öffentlichen Reaktionen“ auf Gerüchte, die online gestreut worden sind, wie etwa Kommentare und Likes, fotografiert und auch Screenshots gemacht hätten. „Bald wird wahrscheinlich jemand kommen, um einige von denen abzuholen, die Smiley-Emojis unter Nachrichten über Putins Tod setzen“, warnt Yusow. Unabhängig prüfen lässt sich diese Behauptung von Yusow nicht.

„Wir müssen verstehen, dass dies ein russischer Feldzug ist“, fügte Yusow hinzu. Er glaubt, dass die Gerüchte über Putins Tod von russischen Propagandisten verbreitet worden seien, um die Reaktionen der einfachen Bürger zu testen.

Derweil hört der Telegram-Kanal General SVR auch am Freitag nicht auf, Todes-Nachrichten zu verbreiten. „Für morgen ist eine Gedenkfeier für den verstorbenen Wladimir Putin geplant“, heißt es in einem Post. „Der ehemalige innere Kreis wird sich versammeln. Ein üppiges Abendessen ist bestellt.“

Seit dem Beginn seiner groß angelegten Invasion in der Ukraine kursieren vermehrt Gerüchte über Putins angeblich schlechten Gesundheitszustand. Der Kreml hat immer wieder erklärt, dass es dem russischen Präsidenten gut gehe.