„Er sieht nicht gut aus“Donald Trump droht Putin offen bei „Fox News“

Die Hoffnung war ohnehin verschwindend gering, dennoch haben die jüngsten Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine für Enttäuschung gesorgt. Der US-Präsident gibt sich erneut ungeduldig.

von Martin Gätke  (mg)

US-Präsident Donald Trump sagte, er glaube weiterhin, dass der russische Präsident Wladimir Putin zu einem Abkommen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine bereit sei.

Gleichzeitig drohte er damit, dass seine Regierung im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen scharfe Sanktionen gegen Moskau verhängen werde.

„Ich werde Sanktionen verhängen, wenn wir uns nicht einigen“

„Ehrlich gesagt, ich werde Sanktionen verhängen, wenn wir uns nicht einigen“, sagte Trump in einem Interview mit Bret Baier von „Fox News“ am 16. Mai. „Wir reden hier über einen Deal, und wir werden sehen, was passiert. Das wäre niederschmetternd für Russland, denn das Land hat derzeit wirtschaftliche Probleme, die Ölpreise sind niedrig.“

Alles zum Thema Donald Trump

Nach drei Jahren Krieg haben Moskau und Kyjiw erstmals wieder direkt an einem Tisch gesessen. Nach weniger als zwei Stunden war alles vorbei, statt einer Waffenruhe wurde ein Gefangenenaustausch geplant. Ob weiter verhandelt wird, ist offen. Putin jedenfalls weicht nicht von seinen Forderungen ab, etwa die Anerkennung der von Russland besetzten Gebiete.

Auch in Europa war der Frust über den erneut ausbleibenden Durchbruch groß. Der neue Kanzler Friedrich Merz (CDU) berät mit allen Staats- und Regierungschefs neue Sanktionsmöglichkeiten. Auch Großbritanniens Regierungschef Keir Starmer, der mit Merz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kürzlich Kyjiw besuchte, erklärte, sollte es keine Waffenruhe geben, werde man bei Sanktionen gemeinsam handeln.

„Ich hatte immer das Gefühl, dass es ohne mich kein Treffen geben kann“

Trump sagte nun, dass ein neuer Dialog zwischen ihm und Putin notwendig sei. „Ich hatte immer das Gefühl, dass es ohne mich kein Treffen geben kann, weil ich nicht glaube, dass so eine Einigung zustande kommt. Es herrscht großer Hass auf beiden Seiten“, so Trump. Und weiter: „Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu Putin. Ich denke, wir werden eine Einigung erzielen. Wir müssen uns treffen, und ich denke, wir werden es wahrscheinlich planen.“

Trump behauptete weiter, Putin sei verhandlungsbereit – ohne einen Beleg zu nennen. „Putin sitzt am Tisch“, sagte Trump, obwohl der Kremlchef bei Gesprächen nie persönlich anwesend war. „Er wollte dieses Treffen … Ich glaube, Putin hat die ganze Sache satt. Und er macht keinen guten Eindruck, obwohl er gut aussehen will.“

Auf die Frage, ob Putin das Haupthindernis für den Frieden sei, verwies Trump auf Präsident Wolodymyr Selenskyj. „Sehen Sie, ich hatte eine wirklich harte Auseinandersetzung mit Selenskyj. Er hat es mir nicht leicht gemacht, und ich habe immer gesagt, dass er nicht die richtigen Karten in der Hand hat. Er hat es mit einer riesigen Armee zu tun“, so Trump. 

Die Ukraine beharrt weiterhin auf einem Waffenstillstand, wird dabei von den USA und Europa unterstützt. Sie erklärt, dass aktive Kriegshandlungen erst beendet werden müssten, bevor echte Friedensgespräche möglich seien. Russland hat einen Waffenstillstand bisher viermal abgelehnt.