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Auch Deutschland diskutiertWeitere europäische Länder führen Corona-Impfpflicht ein

Eine Schülerin einer Abschlussklasse wird im Impfzentrum an der Messe München geimpft.

Nach Italien führt auch Frankreich eine Impfpflicht für Gesundheits- und Pflegekräfte ein. Das Foto zeigt eine Mitarbeiterin des Impfzentrums München am 12. Juli 2021.

Aus Sorge vor der hochansteckenden Delta-Variante führt Frankreich die Corona-Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen ein. Auch in Deutschland wird darüber diskutiert.

Paris. Nach Italien führt nun auch Frankreich eine Corona-Impfpflicht für Gesundheits- und Pflegekräfte ein. Das teilte Präsident Emmanuel Macron am Montag (12. Juli) in einer Fernsehansprache mit.

Macron begründete die Entscheidung mit der rapiden Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus. Alle Mitarbeiter von Krankenhäusern, Alten- oder Pflegeheimen müssen sich nach seinen Worten bis spätestens zum 15. September impfen lassen.

Für Risikogruppen soll es zudem ab September Auffrischungs-Impfungen mit einer dritten Dosis geben.

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Griechenland kündigt ebenfalls Impfpflicht an

Kurz zuvor hatte auch Griechenland eine Impfpflicht angekündigt. Nach Angaben von Regierungschef Kyriakos Mitsotakis gilt sie ab Mitte August für Mitarbeiter in Altenheimen und ab dem 1. September für den Gesundheitsbereich.

In Italien gibt es die Pflicht-Impfung für Ärzte und anderes medizinisches Personal bereits seit Mai. In Deutschland wird darüber diskutiert, sie für das Personal in Kitas und Schulen einzuführen.

In diesen Länder gilt bereits die Impfpflicht

Eine Impfpflicht für die gesamte erwachsene Bevölkerung eines Landes ist selten. Im zentralasiatischen Tadschikistan gibt es ein Regierungsdekret, wonach jeder ab 18 Jahren sich gegen das Coronavirus impfen lassen muss. Nähere Bestimmungen zur Umsetzung dieser Impfpflicht gibt es allerdings nicht.

Das weitgehend isolierte Turkmenistan zählt zu den wenigen Ländern weltweit, die noch keinen einzigen Corona-Fall offiziell gemeldet haben. Dennoch kündigte das zentralasiatische Land am 7. Juli eine Corona-Impfpflicht für alle Bewohner ab 18 Jahren „ohne medizinische Kontraindikation“ an.

Im kleinsten Land der Welt, dem Vatikan, wurde bereits am 8. Februar eine Impfpflicht für alle Bewohner und dort beschäftigten Angestellten eingeführt. Die Strafen bei einem Verstoß reichen theoretisch bis hin zur Entlassung.

Impfpflicht für bestimmte Gruppen

Einige Länder und Gebiete haben eine Corona-Impfpflicht nur für bestimmte Bevölkerungs- oder Berufsgruppen erlassen.

Die britische Regierung teilte am 16. Juni mit, dass alle Mitarbeiter von Seniorenheimen vollständig geimpft sein müssen. Die Impflicht gilt somit auch für Friseure und andere Dienstleister sowie freiwillige Helfer. Die Maßnahme muss noch vom Parlament gebilligt werden.

In Russland hat sich Staatschef Wladimir Putin unlängst trotz niedriger Impfrate erneut gegen eine landesweite Impfpflicht gestellt. Der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin ordnete aber am 16. Juni eine Art Impfpflicht für den Dienstleistungssektor an. Rund 60 Prozent der Mitarbeiter, also rund zwei Millionen Menschen, müssen bis zum 15. August geimpft sein. In St. Petersburg und anderen Gegenden führten die Behörden ähnliche Auflagen ein.

Die Entlassung riskieren auch alle Berufssoldaten in Lettland, die bis zum 1. August nicht vollständig geimpft sind.

In den USA gibt es nur vereinzelt Zwangsmaßnahmen: Die kalifornische Stadt San Francisco kündigte Ende Juni an, dass sich ihre rund 35.000 Angestellten impfen lassen müssen, andernfalls drohen disziplinarische Maßnahmen bis hin zur Entlassung. Diese Anforderung tritt jedoch erst in Kraft, wenn die Impfstoffe vollständig zugelassen sind. In Texas hat eines der größten Krankenhäuser über 150 Mitarbeitern gekündigt oder sie bereits entlassen, nachdem sie sich einer Impfung verweigert hatten.

Einschränkungen für Nichtgeimpfte

In einigen Ländern gibt es zwar formal keine allgemeine Impfpflicht, aber die Einschränkungen für Nichtgeimpfte sind so massiv, dass sie einer Verpflichtung sehr nahekommen.

Saudi-Arabien kündigte an, dass ab August nur noch Geimpfte Zutritt zu staatlichen und privaten Einrichtungen, darunter auch Bildungs- und Unterhaltungsstätten, bekommen. Dasselbe gilt für die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel - und die Rückkehr an den Arbeitsplatz.

In Pakistan ist in der Provinz Belutschistan seit dem 1. Juli allen Nicht-Geimpften der Zutritt zu Ämtern, Einkaufszentren und Parks verboten, öffentliche Verkehrsmittel dürfen sie auch nicht nutzen. In der Provinz Sindh erhalten Beamte kein Gehalt mehr, wenn sie die Impfung verweigern. Die Provinz Punjab drohte allen Impfverweigerern, den Telefonanschluss zu kappen. (afp)