Personenkult immer bizarrerPutin soll Held einer Trickfilmserie werden

Der Personenkult um Wladimir Putin nimmt in seiner russischen Heimat immer bizarrere Formen an.

Der Personenkult um Wladimir Putin nimmt in seiner russischen Heimat immer bizarrere Formen an.

Wladimir Putin ist seit 25 Jahren an der Macht. Nun soll dem russischen Präsidenten eine besondere Ehre zuteilwerden.

Wladimir Putin inszeniert sich gerne als starker Mann. Seit 25 Jahren geißelt er sein Volk. Als Aggressor führt er einen unbarmherzigen Krieg gegen die Ukraine. Doch in seiner Heimat lässt er sich feiern – und als Held verehren.

Dem Personenkult soll nun ein weiteres, bizarres Kapitel folgen: Putin soll der neue Held der populären Trickfilmserie „Prostokwaschino“ werden.

Putin Seite an Seite mit dem Kater Matrosskin

Das Studio werde ihn als Filmfigur zeichnen, kündigte die Leiterin der Kinoproduktionsgesellschaft Sojusmultfilm, Julianna Slaschtschewa, auf dem Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg an. „Das wird die populärste Soft Power, die es überhaupt geben kann“, sagte sie.

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Putin werde mit dem Haupthelden der Geschichte, dem Kater Matrosskin, ein hervorragendes Duo abgeben, um Russland und seiner Kultur zu propagieren, meinte die Kulturmanagerin.

Die „Prostokwaschino“-Serie war ursprünglich eine Trickfilmtrilogie nach den Erzählungen des Kinderbuchautors Eduard Uspenski. Erzählt wurden die Abenteuer eines Jungen und seiner sprechenden Haustiere, des Katers Matrosskin und des Hundes Scharik, wobei das einfache Leben auf dem Dorf romantisiert wurde. Nach mehr als 30 Jahren Pause wurden dann ab 2018 rund 160 weitere, deutlich kürzere Folgen gedreht, in denen das Geschehen in die aktuelle Zeit verlegt wurde.

Sowjetische Trickfilme seien immer noch sehr beliebt in den Ländern des ehemaligen Ostblocks, sagte Slaschtschewa. Zudem erfreuten sich russische Trickfilme wachsender Popularität in China und Südostasien.

Der Einbau Putins in die Serie werde die Beliebtheit Russlands dort noch steigern, prognostizierte sie. Der Kreml äußerte keine Einwände. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte später, Putin sei Teil des Lebens aller Russen von klein auf. Das Interesse der Filmstudios sei daher verständlich, eine Erlaubnis nicht nötig. (dpa/susa)