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Nach G7-Gipfel mit BidenKanzlerin Merkel verkündet bittere Afghanistan-Entscheidung

Bundeskanzlerin Angela Merkel informiert die Medien am Dienstag (24. August) bei einer Pressekonferenz nach einem virtuellen G7-Gipfel zu Afghanistan im Kanzleramt.

Bundeskanzlerin Angela Merkel informiert die Medien am Dienstag (24. August) bei einer Pressekonferenz nach einem virtuellen G7-Gipfel zu Afghanistan im Kanzleramt.

Auch mehr als eine Woche nach Beginn der Evakuierungsaktion in Afghanistan wollen noch viele Tausend Menschen das Land verlassen. Die USA werden deswegen von Verbündeten gedrängt, ihren Truppenabzug zu verschieben. Daraus wird aber wohl nichts.

Berlin/London/Washington. US-Präsident Joe Biden hat nach Angaben von Bundeskanzlerin Angela Merkel beim G7-Gipfel keinen neuen Zeitpunkt für den Abzug der US-Truppen aus Afghanistan genannt. „Es sind heute keine neuen Daten über das bekannte Datum des 31.8. (hinaus) genannt worden vom Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika“, sagte Merkel am Dienstag in Berlin. Was das genau „im Zeitablauf“ bedeute, könne sie aber „zu dieser Stunde“ noch nicht sagen.

Afghanistan: Verbündete dringen auf späteren Abzugstermin

Die europäischen Verbündeten in London, Paris und Berlin dringen auf einen späteren Abzugstermin, weil nur so die Evakuierungsaktion in der jetzigen Form fortgesetzt werden kann. Es stehen noch viele Tausend Menschen, die das Land wegen der Machtübernahme der Taliban verlassen wollen, auf den Ausreiselisten der insgesamt 26 beteiligten Nationen. Die militanten Islamisten, die nun fast alle Landesteile sowie die Hauptstadt Kabul kontrollieren, hatten aber klar gemacht, dass sie eine weitere Präsenz westlicher Streitkräfte über den 31. August hinaus nicht akzeptieren würden.

Die Bundeswehr hat bereits fast 4000 Menschen mit mehreren Transportmaschinen ausgeflogen. Merkel betonte, dass man auch nach Ende des Militäreinsatzes versuchen wolle, Menschen aus Afghanistan außer Landes zu bringen. Deswegen gebe es jetzt „sehr intensive“ Gespräche über den Weiterbetrieb des Flughafens. Außenminister Heiko Maas hatte zuvor gesagt, dass darüber auch mit den Taliban geredet werden. Merkel sagte: „Die Vorstellungen der Taliban spielen natürlich eine Rolle, weil sie Kabul kontrollieren.“

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Maas: Zeit reicht nicht, um alle Menschen auszufliegen

Besonders bitter: Maas sagte dem TV-Sender Bild, selbst bei einer Verlängerung werde die Zeit nicht reichen, um alle Menschen auszufliegen, die Deutschland und andere Staaten außer Landes bringen wollten. 

Seit der Machtübernahme der Taliban in Kabul vor einer Woche sind westliche Staaten unter Hochdruck dabei, ihre Staatsbürger, afghanische Ortskräfte, die für ihre Truppen gearbeitet haben, und weitere Schutzbedürftige auszufliegen. Zehntausende haben es bereits aus dem Land geschafft. Ein Rückzug der westlichen Truppen in wenigen Tagen dürfte bedeuten, dass unzählige Menschen zurückgelassen werden, die unter der Taliban-Herrschaft um ihr Leben fürchten. (dpa/mg)