49-Euro-TicketStarttermin, sogar der Ticket-Preis: Jetzt ist wieder alles offen

Mit dem 49-Euro-Ticket in Bus und Bahn durch ganz Deutschland, das wünschen sich viele Bürgerinnen und Bürger.

Mit dem 49-Euro-Ticket in Bus und Bahn durch ganz Deutschland, das wünschen sich viele Bürgerinnen und Bürger.

Das Ringen um den Nachfolger für das 9-Euro-Ticket geht weiter. Nachdem eine Einführung schon geplant war, ist jetzt wieder alles offen. Sogar die Kosten von 49 Euro pro Monat stehen auf der Kippe.

von Jan Voß (jv)

Das 9-Euro-Ticket war das Erfolgsformat der Bundesregierung. Doch bei der Einführung eines Nachfolger-Tickets gibt es weiter Probleme. Nachdem wochenlang um ein konkretes Modell und vor allem um Finanzierungsfragen gerungen wurde, gibt es jetzt gravierende Unklarheiten beim Starttermin.

Vielleicht konnte es nicht anders kommen bei der Bahn: Auch das 49-Euro-Ticket hat Verspätung. Eigentlich war geplant, dass das bundesweit einheitliche Ticket für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bereits zum Neuen Jahr am 1. Januar 2023 eingeführt wird. Doch es kommt wohl anders und es scheint alles wieder offen.

49-Euro-Ticket nicht zum Neujahr – Deutschlandticket hat Verspätung

„Wir wissen alle, dass wir es nicht zum 1. Januar hinkriegen werden“, sagte die verkehrspolitische Sprecherin der SPD, Dorothee Martin, am Montag (21. November 2022) auf einer Tagung des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) in Berlin.

Sachsen-Anhalts Verkehrsministerin Lydia Hüskens (FDP) schließt auch aus, dass das 49-Euro-Ticket bereits am 1. Januar angeboten werden kann. „Bei der Einführung des Deutschlandtickets soll es schnell gehen, aber nicht zu Lasten einer soliden Umsetzung und der Verkehrsunternehmen. Realistisch erscheint der 1. März“, sagte Hüsken dem Nachrichtenportal „The Pioneer“.

Der Fahrgastverband Pro Bahn rechnet hingegen erst im April mit einer Einführung des 49-Euro-Tickets. Der Ehrenvorsitzende des Verbands, Karl-Peter Naumann, sagte gegenüber der Rheinischen Post, viele Fragen seien noch ungeklärt.

Alles auf der Kippe beim 49-Euro-Ticket – auch der Abopreis

Eine Formulierung, die aufhorchen lässt. Tatsächlich scheint auch der Abopreis von 49 Euro im Monat nicht in Stein gemeißelt zu sein. Stattdessen handelt es sich dabei lediglich um einen Einführungspreis, der womöglich aufgrund der anhaltenden Inflation bereits angehoben werden könnte.

Nicht ohne Grund hatte man sich auf den Namen „Deutschlandticket“ und nicht auf „49-Euro-Ticket“ geeinigt, betonte auch Ulf Middelberg, Sprecher der Geschäftsführung der Leipziger Verkehrsbetriebe. „Wir können den Preis nicht einfrieren, wenn links und rechts die Kosten dramatisch in die Höhe gehen“, sagte Middelberg mit Hinblick auf die Inflationsrate.

Nach langem Ringen hatte der Bund erst am Freitag (18. November 2022) die versprochenen, zusätzlichen Milliarden für den Nahverkehr mit Bussen und Bahnen in ganz Deutschland auf den Weg gebracht. Das Kabinett billigte einen Formulierungsentwurf, um die sogenannten Regionalisierungsmittel von 2022 an um jährlich eine Milliarde Euro zu erhöhen.