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„Das ist schon frech!“Weihnachts-Grüße der Deutschen Bahn gehen böse nach hinten los

Eine Frau steht am Hauptbahnhof in Frankfurt/Main mit Weihnachtmütze vor einem Logo der Deutschen Bahn (Archivbild 2022): Ein Weihnachtsgruß des Unternehmens geht auf Instagram nach hinten los.

Eine Frau steht am Hauptbahnhof in Frankfurt/Main mit Weihnachtmütze vor einem Logo der Deutschen Bahn (Archivbild 2022): Ein Weihnachtsgruß des Unternehmens geht auf Instagram nach hinten los.

In der festlichen Zeit kurz vor Weihnachten wollte die Deutsche Bahn (DB) mit einem kreativen Instagram-Beitrag einige Weihnachtsstimmung verbreiten. Doch aufgrund der aktuellen Lage kam das bei den Followerinnen und Followern nicht ganz so gut an.

von Martin Gätke (mg)

Das Unternehmen veröffentlichte auf seinem Instagram-Account „dbpersonenverkehr“ ein Bild eines Christstollens, versehen mit dem Schriftzug „Siiimplyyy haaaving a wonderful Christmasstollen“ – inspiriert von Paul McCartneys Weihnachtssong „Wonderful Christmastime“.

„In unserem Bordbistro bekommt ihr den perfekten Snack zum ‚Driving Home for Christmas‘– STOLLEN!“, schreibt die Bahn dazu – in Anlehnung an den Klassiker von Chris Rea.

Deutsche Bahn: Weihnachtsgrüße auf Instagram gehen nach hinten los

Doch die Reaktionen der Instagram-Nutzerinnen und Instagram-Nutzer waren alles andere als von weihnachtlicher Stimmung beseelt. Anstelle von besinnlichen Kommentaren sah sich die Deutsche Bahn einer Flut kritischer Bemerkungen ausgesetzt.

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Die Kommentare der Userinnen und User richteten sich nicht etwa gegen den Stollen oder den Beitrag an sich, sondern nutzten vielmehr die Gelegenheit, um dem allgemeinen Unmut Luft zu machen: Sie gingen auf geschlossene Bordbistros, Probleme, Pannen und Unpünktlichkeit ein.

Hier den Beitrag auf Instagram ansehen:

Kein Wunder: Bei der Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr gingen dieses Jahr deutlich mehr Beschwerden ein. Bei den Bahnreisenden wächst der Ärger. Bis zum Stichtag 1. Dezember gingen 4978 Beschwerden ein, vor allem wegen Zugausfällen und -verspätungen. Ein Anstieg um rund 47 Prozent im Vergleich zu 2022. Das liegt zum einen am deutlich wachsenden Reiseaufkommen, zum anderen an den Tarifkonflikten.

Deutsche Bahn: „Stehe im Regen und warte 20 Minuten auf meinen Zug“

Und so zielten einige Kommentare auf tiefgreifendere Probleme ab: „Der Stollen könnte mir schon schmecken“, heißt es dort etwa. „Was mir nicht schmeckt, ist die Aktualität der Auskunft in der App: Ich bin auf der Arbeit und schaue auf die App, die mir sagt a) mein Zug kommt und b) er kommt pünktlich. c) stehe ich dann am Bahngleis im Regen und warte 20 Minuten auf meinen Zug! Herzlichen Glückwunsch.“

Ein weiterer User ergänzte: „Immer wieder fallen die Züge aus. Unglaublich unzuverlässig“. An anderer Stelle ist zu lesen: „Ihr scheint ja keine anderen Probleme zu haben, als den guten Stollen! Wie wäre es mit Pünktlichkeit oder Ausfall von Zügen, oder dem Gedanken an die arbeitenden Menschen, die auf die Bahn angewiesen sind? Das ist schon wirklich frech! Was Sie da vom Stapel, äh Stollen lassen.“

„Mit eurer Leistung würde jeder normale Angestellte 'ne Abmahnung kassieren“

Das DB-Team versuchte zwar, auf die negativen Kommentare einzugehen, erfragte genauere Informationen zu den Problemen der Kundinnen und Kunden. Doch die Stimmung blieb negativ. Auch die Millionen-Boni, die sich die Bahn-Chefs trotz verfehlter Ziele auszahlen, wurden zum Thema in der Kommentarspalte: „Mit eurer Leistung würde jeder normaler Angestellte 'ne Abmahnung kassieren, aber ihr Vollpfeifen greift beherzt in die Steuerkasse.“

Die Unpünktlichkeit ist und bleibt ein großes Problem bei der Bahn: Bereits im November war jeder zweite Fernzug des bundeseigenen Konzerns zu spät. Damit waren ICEs und ICs so verspätet wie seit fast einem Jahrzehnt nicht mehr. Der Hauptgrund: zahlreiche Baustellen. Vor allem das „kurzfristige Baugeschehen“ habe im Jahresvergleich deutlich zugenommen, erklärte die Bahn.

Ein Problem, das sich wohl so bald nicht auflösen wird. Nach den Worten von Bundesverkehrsminister Volker Wissing ist die nicht zufriedenstellende Pünktlichkeitsquote auf jahrzehntelange Vernachlässigung der Infrastruktur zurückzuführen. An einer Generalsanierung führe kein Weg vorbei, sagte der FDP-Politiker jüngst.