Mehr als fünf Millionen mal wurde das Video auf Facebook aufgerufen.
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Wien – Über dieses Gewaltvideo diskutiert das Netz: Eine 15-Jährige wird in der Wiener Shopping-Mall Donau Zentrum erniedrigt, geohrfeigt. Eine 15-Jährige Niederösterreicherin namens Leonie gilt inzwischen als Haupttäterin und Rädelsführerin. Gegenseitig animieren sich die Jugendlichen, auf das Opfer einzuschlagen: "Andere Seite auch noch" "Demolier sie". Das attackierte Mädchen, Patricia, wehrt sich nicht. Erst schlagen Mädchen zu, später ein Junge. Die Ermittler gehen davon aus, dass das Video nur einen Ausschnitt der Attacke zeigt, und dass weitere Personen beteiligt waren.
Über fünf Millionen mal aufgerufen
Zunächst zirkulierte das Video über Whatsapp, bis es auf Facebook die Runde machte. Rund fünf Millionen mal wurde es dort aufgerufen. Angeblich wurde es gelöscht, taucht aber dennoch weiter in Foren auf. Da die Szene inzwischen Gegenstand laufender Ermittlungen ist, zeigt der KURIER das Video hier nicht.
Copyright: Screenshot Facebook
Das Opfer, Patricia, wehrt sich nicht.
Abgespielt hatte sich die Szene vor einer Woche. Inzwischen hat die Polizei sieben Tatverdächtige ermittelt, Mädchen und Jungs. Die Jüngste: ein 13-jähriges Mädchen. Gegen die 15-jährige mutmaßliche Haupttäterin wird bereits wegen ähnlicher Taten ermittelt, sie sitzt nach Medieninformationen inzwischen in Jugendhaft. Der Vorwurf: Körperverletzung und Nötigung. Die anderen Verdächtigen befinden sich demnach auf freiem Fuß.
Mutmaßliche Täterin und das Opfer kannten sich. Anlass für die feige Attacke soll eine Whatsapp-Nachricht gewesen sein: Darin habe Patricia Leonie geschrieben: "Ich habe keine Angst vor dir". In dem Video ist auch der Vorwurf zu hören, die 15-Jährige habe zuvor jemand das Kopftuch heruntergerissen und beleidigt. Wie dem auch sei, die Wiener Polizei geht davon aus, dass es Nichtigkeiten waren, die den Streit auslösten.
Nach der Attacke erklärte Patricia, warum sie sich nicht wehrte: "Schau, ich habe gewusst, wenn ich zurückschlage, kassier' ich mehr. Deshalb hab ich einfach gewartet bis es vorbei ist." Bei der Attacke erlitt das Mädchen einen doppelten Kieferbruch.
Nun hat sogar die Politik das Thema zur Chefsache gemacht - Össterreichs Bundeskanzler Christian Kern reagierte auf die Gewalt-Attacke mit einem Facebook-Post.