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Schock in den AlpenVandalen wüten in Schutzhütten

Almhütten und die Neue Traunsteiner Hütte auf der Reiter Alm im Nationalpark Berchtesgaden

Almhütten und die Neue Traunsteiner Hütte auf der Reiter Alm.

Vandalismus in den Alpen schockiert den Alpenverein.

Erneut wurde eine Notunterkunft im Hochgebirge zum Ziel von Vandalismus. An der Stüdlhütte am Großglockner, auf einer Höhe von 2.800 Metern, hinterließen Unbekannte eine Spur der Zerstörung. Die Hüttenwirte, Veronika und Matteo Bachmann, zeigten auf Instagram schockierende Bilder von zerbrochenen Fenstern, demoliertem Mobiliar und achtlos zurückgelassenem Abfall.

Der Vorfall an der Stüdlhütte ist leider kein Einzelfall, wie der Deutsche Alpenverein (DAV) bestätigt. In diesem Jahr kam es bereits zu ähnlichen Zerstörungen in anderen Winterräumen, darunter an der Knorrhütte im Wettersteingebirge, der Mindelheimer Hütte im Allgäu und am Watzmann-Hocheck. Die Täter zertrümmerten Möbel, entwendeten Geld aus den Übernachtungskassen oder missbrauchten das Notfall-Feuerholz. Das berichtet „t-online“.

Social-Media-Trend als Ursache für Zerstörung?

Diese Winterräume sind eigentlich als lebensrettende Schutzorte bei plötzlichen Wetterumschwüngen, Erschöpfung oder anderen Notlagen gedacht. Der DAV-Sprecher Markus Block vermutet einen gefährlichen Social-Media-Trend hinter der zunehmenden Zerstörungswut. Offenbar suchen junge Leute gezielt nach diesen sogenannten "Micro-Adventures", um in den Notunterkünften für Fotos und Videos zu posieren und ihre "Abenteuer" anschließend im Internet zu teilen.

Die Konsequenzen dieser sinnlosen Partys sind verheerend und können im Ernstfall Menschenleben gefährden. Die Reparaturen sind extrem aufwendig, da Ersatzteile oft teuer per Hubschrauber ins Hochgebirge geflogen werden müssen. Besonders schlimm traf es im letzten Winter die Knorrhütte, wo zurückgelassene billige Schlafsäcke und leere Alkoholflaschen auf eine exzessive Feier hindeuteten.

Trotz der wiederholten Verwüstungen will der Alpenverein die Notunterkünfte weiterhin unverschlossen lassen. „Denn wer in den Bergen festsitzt, hat auch keine Möglichkeit, irgendwo einen Schlüssel abzuholen“, so die Begründung von Block. Der Verein appelliert eindringlich an den Respekt und das Verantwortungsbewusstsein aller Bergsportler, da diese Räume im Notfall überlebenswichtig sein können. (red)

Dieser Inhalt wurde mit Hilfe von KI erstellt.