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OnlyFans am PrangerErotikportal zeigt jetzt offenbar auch nackte Teenager

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Die britische Profifußballerin Madelene Wright (hier am 10. Mai 2020 auf ihrem Instagram-Account zu sehen) wurde von zwei Klubs rausgeschmissen. Anschließend meldete sie sich bei OnlyFans an, um dort Geld zu verdienen – wie viele andere Promis und Influencer auch. Doch offenbar tummeln sich auch Minderjährige auf der Erotikplattform.

von Martin Gätke (mg)

London – Laut Medienbericht hat die in Großbritannien ansässige Erotikplattform OnlyFans massive Probleme mit dem Jugendschutz: Wie die BBC berichtet, nutzen sogar Kinder die Plattform, um erotische Aufnahmen von sich zu verkaufen. Die britischen Journalisten zeigen einige schwerwiegende Fälle auf.

  • Erotikplattform OnlyFans steht heftig in der Kritik: Seite bietet offenbar auch Aufnahmen von Minderjährigen an
  • Bericht zeigt auf, dass auch Kinder und Schüler die Seite nutzen, um Nacktfotos zu verkaufen
  • Scheinbar unternimmt das Unternehmen zu wenig, um die Sicherheit zu gewährleisten

Was bei Instagram, Facebook und Co. verboten ist, das ist hier ganz klar Programm: Mit Beginn der Corona-Pandemie 2020 boomte die Plattform für Pornos und unzensierte Erotik namens OnlyFans. Nippel und nackte Haut – Was in anderen sozialen Medien streng verboten ist, ist bei OnlyFans ausdrücklich erwünscht. Solange der Preis stimmt.

Viele Prominente und Influencer zog es zu OnlyFans: Für Geld ziehen sie sich aus, zeigen sich nackt, erfüllen Fetisch-Wünsche der Fans. Sängerin CardiB, Schauspielerin Bella Thorne, Sänger Aaron Carter – das sind nur einige bekannte Namen, die hier vertreten sind. Allerdings ohne allzu pikante Aufnahmen mit ihren Followern zu teilen. Sie geben ihren Fans eher exklusive Einblicke in ihr Leben.

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In Deutschland zeigen sich YouTuberin Jodie Calussi oder Realtity-TV-Promi Georgina Fleur bei OnlyFans. Auch Mia Julia feierte dort ihr Erotik-Comeback.

Doch scheinbar ist die Erotikplattform auch bei Minderjährigen beliebt. Unter den „Nackt-Influencern” soll es auch Teenager geben, die unter 18 sind – das Mindestalter, um sich bei OnlyFans anzumelden. Wie BBC berichtet, sind die Sicherheitsvorkehrungen der Plattform allerdings leicht zu umgehen.

Denn normalerweise müssen Nutzer ein Foto von sich einreichen, auf dem sie gemeinsam mit einem Ausweisdokument zu sehen sind. Doch die Bilder werden laut Bericht nur oberflächlich geprüft, es sei etwa leicht möglich, mit Hilfe des Dokuments eines Verwandten ein Account bei OnlyFans einzurichten.

Die britischen Journalisten haben sich auf bei Kindern und Jugendlichen umgehört und berichten von einigen schwerwiegenden Fällen: So habe sich eine 16-Jährige mit dem Geldbetrag gerühmt, den sie mit ihren Fotos auf der Webseite verdient hat. Einige minderjährige Nutzer und Ersteller von erotischem Material seien außerdem Opfer von sexuellem Missbrauch geworden. Einige hätten gar ernste psychische Probleme nach den Erfahrungen.

OnlyFans: Berichte von Minderjährigen, die Nacktaufnahmen verkaufen

Einige Beispiele aus dem Bericht:

Leah (17) konnte mit einem gefälschten Führerschein einen Account einrichten und explizite Videos von sich verkaufen. Auf ihnen masturbierte sie und nutze Sexspielzeuge.

Laut Recherchen von BBC soll es auch einem Zwölfjährigen gelungen sein, sich auf OnlyFans anzumelden. Auch er verkaufte Aufnahmen von sich.

Eine britische Polizeistelle berichtet von einem 14-jährigen Mädchen, das mit Hilfe des Passes und der Bankverbindung der Großmutter Zugang zu OnlyFans bekam. Sie habe das Geld vom Konto der Großmutter auf ihr eigenes umgeleitet.

Darüber hinaus gebe es auch Probleme mit Videos und Fotos, die ohne Einwilligung der Betroffenen auf der Seite hochgeladen werden.

OnlyFans: Das sagt das Unternehmen zu den Vorwürfen

Auf Nachfrage erklärt OnlyFans, dass derlei Konten „betrügerisch” seien und erklärt, die Polizei dabei zu unterstützen, falsche Konten ausfindig zu machen. Man habe das Überprüfungssystem weiter ausgebaut, um die Möglichkeit für Betrügereien zu verhindern. Die Londoner Firma erklärt, das Alter der Nutzerinnen und Nutzer sorgsam zu überprüfen, bei Verstößen würde das Konto sofort gelöscht.

OnlyFans ist ein großer Gewinner der Corona-Pandemie

Auch in Deutschland zeigen sich Medienwächter immer mehr besorgt angesichts der Popularität von Diensten wie OnlyFans und wollen ebenfalls eine schärfere Kontrolle im Sinne des Jugendschutzes. Die Landesmedienanstalt in NRW forderte zuletzt einen umfangreicheren Jugendschutz und die Durchsetzung von Altersbeschränkungen.

Derweil ist OnlyFans dank Corona so erfolgreich wie nie, die Erotikplattform ist ein echter Corona-Gewinner: Die Nutzer der Social-Media-Plattform haben sich seit 2019 fast verzehnfacht, mittlerweile sind mehr als 120 Millionen User auf OnlyFans angemeldet. (mg)