Tot im Baum entdecktDas traurige Leben des „Kapuzenjungen” Marc
Copyright: dpa
Der Fundort der Leiche: ein Baum auf einem Privatgrundstück.
ANZEIGE
ANZEIGE
Mönchengladbach – Der Tote im Baum in Mönchengladbach-Windberg. Wochenlang soll die Leiche von Marc S. (17) hier schon gelegen haben.
Wie und wann genau der Junge, den sie hier alle den „Kapuzenmann“ nannten in den Ästen der alten Eibe starb, steht noch nicht fest. Verloren hat er sein Leben aber schon vor drei Jahren. An einem blutigen Freitag am 24. Januar 2014.
Vater ersticht Mutter
Copyright: Claaßen
Marcs Vater Manfred S. wurde vor Gericht verurteilt, nachdem er 2014 seine Frau, Marcs Mutter, erstochen hatte.
Es ist Marcs Vater, Manfred S. (damals 54), der das Leben seines Jungen (damals 14) an diesem Tag für immer zerstört. In einem Haus im Stadtteil Rheindahlen ersticht Manfred S. seine Ehefrau Dorothea (54) mit 33 Messerstichen. Vor den Augen des Sohnes.
Der wirft sich noch schützend vor seine Mutter, wird dabei mit einem Lungenstich lebensgefährlich verletzt. Der Vater wird später zu zwölf Jahren Haft verurteilt. 2015 stirbt er in der JVA Willich.
Mitschüler berichten
Sohn Marc überlebt die blutige Attacke. Aber ein Leben gibt es für ihn fortan nicht mehr. Schon vor dem tödlichen Drama hatte der Vater die Familie immer wieder terrorisiert.
Mitschüler von Marc erzählen damals: „Der Marc war ein ganz Netter. Aber sein Vater ist so oft ausgerastet. Darunter hat er sehr gelitten.“
Leben in der Obdachlosigkeit
Eine Qual, die auch nach dem Tod des Vaters nicht endet. Marc findet keinen Halt mehr. Er wird obdachlos, fällt wegen kleinere Delikte auch mal der Polizei auf. Marc existiert. Aber leben tut er nicht. Dafür hat sein Vater am 24. Januar 2014 gesorgt.
Warum Marc so gern auf Bäumen geschlafen hat? Warum er dort starb? Die Polizei schließt nicht aus, dass er in einer eiskalten Nacht erfroren ist. Wärme wird er auch an schönen Tagen nicht gefunden haben.