Hinweis auf Außerirdische?Forschungsteam findet Anzeichen für Leben in Asteroiden

Ein Asteroid nähert sich der Erde.

Ein möglicher Hinweis auf außerirdisches Leben wurde in einem Asteroiden gefunden. Das Foto vom 10. April 2015 ist ein Symbolbild.

Ein Hinweis auf außerirdisches Leben? Ein japanisches Forschungsteam hat Aminosäuren in einem Asteroiden gefunden. Was genau bedeut das nun?

Japanische Forscher und Forscherinnen haben erstmals in Proben eines Asteroiden Aminosäuren, die fundamentale Bausteine des Lebens sind, nachgewiesen.

Wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Montag, 6. Juni 2022, unter Berufung auf das Wissenschaftsministerium in Tokio berichtete, konnten in Proben des Asteroiden Ryugu mehr als 20 Arten von Aminosäuren nachgewiesen werden.

Hinweis auf Aliens? Aminosäuren in Asteroid gefunden

Die japanische Raumsonde „Hayabusa 2“ hatte die Proben nach sechs Jahren im Weltall und mehr als fünf Milliarden zurückgelegten Kilometern im Dezember 2020 in einer Kapsel zur Erde zurückgebracht. Ziel der Mission ist es, den Ursprüngen des Sonnensystems und des Lebens auf der Erde genauer auf die Spur zu kommen.

„Hayabusa 2“ war im Dezember 2014 in Japan gestartet und erreichte nach fast vier Jahren sein rund 300 Millionen Kilometer entferntes Ziel. Die Sonde landete später auf Ryugu und sammelte Proben von der Oberfläche sowie erstmals auch aus einem Bereich unter der Oberfläche eines solchen Asteroiden.

Ryugu gehört zu den stark kohlenstoffhaltigen Asteroiden und stammt ursprünglich aus dem äußeren Teil des Asteroidengürtels, der zwischen Mars und Jupiter die Sonne umkreist. Die Vorgänger-Sonde „Hayabusa“ (Wanderfalke) hatte im Jahr 2010 weltweit erstmals Bodenproben eines Asteroiden zur Erde gebracht.

An der „Hayabusa 2“-Mission hatte sich auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit dem gemeinsam mit der französischen Raumfahrtagentur CNES entwickelten Lander „Mascot“ beteiligt. Der war im Oktober 2018 auf Ryugu gelandet und hatte den aus hochporösem Material bestehenden Asteroiden erkundet, bis die Batterie ausging.

Nach Jahren: Japanische Raumsonde bringt Proben aus dem All

In Japan wurden die einzelnen Bestandteile der Proben vom Asteroiden Ryugu zunächst kuratiert und beschrieben. Das 4,6 Milliarden Jahre alte Material stammt aus der Frühzeit des Sonnensystems. Vergangenes Jahr wurde mit mikroskopischen, mineralogischen und geochemischen Untersuchungen begonnen. Einen Teil der Proben stellt die japanische Raumfahrtagentur Jaxa auch Forschern und Forscherinnen anderer Länder zur Verfügung.

Seit langem ist bekannt, dass viele organische Stoffe im Weltall entstehen können. Aminosäuren und Zucker-Moleküle wurden etwa in Gaswolken und in zur Erde gefallenen Meteoriten nachgewiesen. Dadurch gewann die Hypothese an Gewicht, dass die schnelle Entstehung des Lebens auf der Erde durch einen Zustrom von Lebensbausteinen aus dem All angeschoben wurde. (dpa)