Mädchen (13) brutal gequältJugendliche Täterin meldet sich zu Wort – „Ich hatte Mitleid“

Polizeibeamte gehen in ihren Uniformen, hier im Januar 2023 in Lichtenberg, zu einem Fahrzeug.

Nach den Übergriffen an einer 13-Jährigen in Heide meldet sich nun eine der jugendlichen Täterinnen zu Wort. Unser Symbolfoto aus dem Januar 2023 zeigt Polizisten im Einsatz.

Noch immer macht der Übergriff an einer 13-Jährigen in Heide sprachlos. Nun meldet sich eine der jugendlichen Täterinnen zu Wort. 

Nachdem mehrere jugendliche Mädchen eine 13-Jährige gequält hatten, meldete sich nun eine der Täterinnen zu Wort. Am 21. Februar wurde eine Teenagerin in Heide heftig verschlagen, gedemütigt und gepeinigt. Und das alles vor einer laufenden Smartphonekamera.

Demnach wurde dem Mädchen unter anderem auf die Nase geschlagen und Zigarettenasche sowie Cola über den Kopf gegossen. Dabei habe das Mädchen verzweifelt geweint, panisch geatmet, gebettelt und gefleht. Die Ermittlungen dauern noch immer an. Dennoch äußerte sich eine der Peinigerinnen und ihre Mutter nun gegenüber RTL. Nach eigenen Aussagen würde der Täterin das Geschehene leid tun.

13-Jährige in Heide gequält: Nun spricht eine der Täterinnen

„Ich wurde von einem anderen Mädchen gezwungen“, bedauerte die Täterin im Gespräch. Ob die Jugendliche tatsächlich von den anderen Mittäterinnen zu den Handlungen genötigt wurde, lässt sich allerdings nicht eindeutig nachprüfen. Weiter erklärte das Mädchen im Gespräch: „Ich hatte Mitleid.“

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Wie Psychologe Michael Thiel im RTL-Interview erklärte, kann vor allem das Verhalten innerhalb der Gruppe ausschlaggebend sein. Schließlich fühle man sich innerhalb einer Gruppe stärker und einer einzelnen Person gegenüber überlegen. Durch die gegenseitige Ermutigung innerhalb der Gruppenkonstellation kann es so viel leichter zu solchen Taten kommen, als bei Einzelpersonen. 

Dennoch ist das Verhalten der Täterin nicht zu entschuldigen. Schließlich war die Jugendliche Teil des Angriffs. Auch die Mutter der Täterin ist nach wie vor fassungslos. „Als ich das Video gesehen hab, habe ich gedacht, das kann doch nicht meine Tochter sein“, schilderte sie im Interview. 

Für die Peinigerin gilt es nun, mit den Konsequenzen zu leben. Vor allem auf Social Media bekommt das Mädchen die Auswirkungen ihrer Tat deutlich zu spüren. „Ich muss meine eigene Tochter schützen, weil sie Morddrohungen bekommt. Im Netz wird nur gehetzt gegen uns“, erklärte die Mutter der Täterin weiter.  Nehmen Sie hier an unserer Umfrage teil:

Das gedemütigte Mädchen, das den Täterinnen zum Opfer fiel, werde nach Angaben der dpa noch immer in einer Tagesklinik behandelt. Hilde Schneider vom Kinderschutz-Zentrum Westküste erklärte in einem Interview, dass sowohl das Mädchen als auch dessen Familie nun fachliche Unterstützung brauche.

Auch als Expertin ist Hilde Schneider bei dieser Tat fassungslos. „Es gibt immer wieder Situationen mit Gewalt von Kindern an Kindern und Jugendlichen. Aber das ist schon ein sehr gravierendes Ereignis, was wir gerade erleben“, erklärte sie weiter. Wie es für die Peinigerinnen weitergeht, ist noch unbekannt. Die Ermittlungen laufen noch immer. (js)