Eins machen 20-mal so vieleAndere Welt: Wie sich unser Alltag seit 2010 verändert hat

Frau macht Selfie mit Smartphone

76 Prozent der Bundesbürger ab 16 Jahren nutzen ein internetfähiges Mobiltelefon, 2012 waren es erst 36 Prozent.

Berlin – Zurzeit bestimmt die Corona-Krise fast alles. Da ist ein Blick zehn Jahre zurück fast so etwas wie ein Ausflug in eine andere Welt. Wenn es um das Alltagsleben in Deutschland geht, zeigen einige Zahlen einen rasanten Wandel – etwa beim Trinken, Essen, Rauchen und bei der Mediennutzung. Ein paar Beispiele:

HANDY: Aktuell nutzen 76 Prozent der Bundesbürger ab 16 Jahren ein internetfähiges Mobiltelefon. Das entspricht 53 Millionen Menschen, wie es vom IT-Branchenverband Bitkom heißt. 2015 waren es 65 Prozent und 2012 erst 36 Prozent. Der Siegeszug der sogenannten Smartphones begann aber auch erst 2007 mit der Einführung des iPhones von Apple.

BIER: Vor zehn Jahren lag der Pro-Kopf-Verbrauch von Bier bei rund 107 Litern, wie es vom Deutschen Brauerbund heißt. 2019 soll jeder in Deutschland nur noch etwa 102 Liter getrunken haben. Rekordjahr soll in Westdeutschland 1976 mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 151 Litern gewesen sein. Der Marktanteil von alkoholfreiem Bier stieg von etwa 3 Prozent vor zehn Jahren auf inzwischen 7 Prozent.

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Zwei Personen stoßen mit Bierflaschen an

In Köln herrscht ab 22 Uhr Alkoholverbot. Das Symbolfoto entstand 2016.

GETRÄNKE: Bei alkoholfreien Erfrischungsgetränken haben die Verbraucher in Deutschland 2019 einen Pro-Kopf-Verbrauch von fast 124 Litern hingelegt, wie es von der Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke (wafg) in Berlin heißt. Innerhalb der Kategorie setzte sich die Verschiebung hin zu kalorienreduzierten und kalorienfreien Getränken wie Cola light fort. 2010 wurden 118 Liter Cola und Limonaden, Fruchtsaftgetränke und Schorlen, Brausen, Tee-, Bitter- und Energiegetränke zu sich genommen.

Person trinkt aus Coca-Cola-Flasche

Alkoholfreie Erfrischungsgetränke werden heutzutage von mehr Menschen getrunken als noch vor zehn Jahren. Das Symbolfoto einer Coca Cola trinkenden Frau entstand bereits im Jahr 2005.

FLEISCH: In Deutschland ernähren sich rund 8 Millionen Menschen vegetarisch und 1,3 Millionen vegan, heißt es vom Interessenverband ProVeg. Täglich kommen demnach laut Schätzungen etwa 2000 Vegetarier sowie 200 Veganer hinzu. 2011 ging der damals noch Vegetarierbund (VEBU) genannte Verein von 6 Millionen Vegetariern aus – sowie von etwa 60 000 Veganern. Heute sind es also 20-mal mehr.

Bratwürste liegen auf einem Grill

Fleisch kommt bei immer weniger Deutschen auf den Teller. Die Zahl der Vegetarier und Veganer ist im vergangenen Jahrzehnt explodiert, hat sich im Fall der Veganer sogar verzwanzigfacht. 

MEDIEN: Die tägliche Bewegtbildnutzung der Menschen ab 14 Jahren lag 2019 bei 5 Stunden und 10 Minuten, wie aus der VAUNET-Mediennutzungsanalyse hervorgeht. Laut Arbeitsgemeinschaft (AGF) Videoforschung lag die Fernseh-Sehdauer 2019 bei 211 Minuten, 2010 waren es noch 223 Minuten.

Je nach Alter war die Dauer vor dem Fernseher 2019 aber sehr unterschiedlich: Erwachsene über 50 schauten mehr als fünf Stunden, 14- bis 29-Jährige keine anderthalb Stunden. Die Corona-Krise beflügelte ein gewisses Comeback des linearen TV.

Eine Person bedient mit einer Fernbedienung einen Fernseher

Vor allem ältere Menschen nutzen in Deutschland noch das klassische Fernsehen.

RAUCHEN: Verschiedenen Studien zufolge, auf die sich unter anderem der aktuelle Suchtbericht der Bundesregierung bezieht, ging der Anteil rauchender Jugendlicher bis 15 Jahren in den vergangenen zehn um zwei Drittel zurück. Bei Erwachsenen sank der Raucheranteil seit 2003 bei Männern von etwa 40 auf etwa 25 Prozent und bei Frauen von etwa 30 auf 20 Prozent. Im Bundesländervergleich zeigt sich nach wie vor, dass im Norden und in Großstädten mehr geraucht wird. (dpa)