+++ EILMELDUNG +++ Kuriose Fahndung Kölner Polizei sucht mit Blitzerfoto nach diesem Mann

+++ EILMELDUNG +++ Kuriose Fahndung Kölner Polizei sucht mit Blitzerfoto nach diesem Mann

Nicht nur Sirenen sollten ertönenProbealarm: Was, wenn mein Handy keine Warnung erhalten hat?

Herbert Reul zeigt sein Mobiltelefon, nachdem er den landesweiten Probealarm am Warntag per Mausklick im Lagezentrum der Landesregierung im Innenministerium ausgelöst hat.

Beim Probealarm am Warntag sollte das Handy ausgelöst werden. Das Foto wurde am 9. März 2023 in Düsseldorf aufgenommen.

Am Donnerstag (9. März 2023) hat der nächste Probealarm nicht nur sämtliche Sirenen, sondern auch laute Handysignale ausgelöst. Das sollte er zumindest. Doch welche Ursachen kann es haben, wenn das Handy keine Warnung erhalten hat?

von Gianluca Reucher (gr)

Im Lagezentrum der Landesregierung drückt NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) die linke Maustaste – um Punkt 10.59 Uhr. Ein paar Sekunden lang herrscht Stille, doch dann geht das Getöse los: Unzählige Handys schrillen nahezu gleichzeitig los, nicht nur im Lagezentrum. Einen guten Kilometer Luftlinie entfernt im Landtag muss die Sitzung unterbrochen werden, bis sich die Mobiltelefone wieder beruhigt haben. Dann beginnt das Sirenengeheul.

So war es beim landesweiten Probealarm am Donnerstag (9. März 2023) in Nordrhein-Westfalen, als 6000 Sirenen heulten und Millionen Handys schrillten. Und auch am 14. März 2024 ist wieder ein solcher Probealarm geplant. Aber was, wenn mein Handy nicht geklingelt hat?

Probealarm NRW: Warum hat mein Handy nicht geklingelt? Die Ursachen

Auf allen Mobiltelefonen, die in NRW eingeschaltet, auf dem entsprechenden technischen Stand und mit dem Netz verbunden waren, sollten neben der akustischen Warnung auch Texthinweise erscheinen, gesendet vom Warnsystem Cell Broadcast. Im Ernstfall wären es Warnhinweise, diesmal war es eine Entwarnung: „Probealarm. Es besteht keine Gefahr.“

Alles zum Thema Apple

Und wenn das eingeschaltete Handy trotz Netz um 11 Uhr keine Reaktion gezeigt hat? Dafür kann es verschiedene Ursachen geben.

Da eine Mobilfunkverbindung notwendig ist, wird die Warnung von Cell Broadcast nicht zugestellt, wenn das Handy im Flugmodus oder lediglich mit dem WLAN verbunden ist. 

Cell Broadcast: Diese Handys sind mit dem Warnsystem nicht kompatibel

Möglich ist es auch, dass das Handy nicht mit Cell Broadcast kompatibel ist. Das kann vor allem bei älteren Geräten der Fall sein. Nach Angaben von Vodafone sind circa drei Viertel der Mobilfunkgeräte in der Lage, Cell Broadcast zu empfangen. Im Umkehrschluss heißt das: Ein Viertel fällt durchs Raster. Hier eine Liste von Geräten, die Cell Broadcast und damit die Warnung nicht empfangen können (Stand: März 2024):

  • iPhone
  • iPhone 3G
  • iPhone 3GS
  • iPhone 4
  • iPhone 4s
  • iPhone 5
  • iPhone 5c
  • iPhone 5s
  • iPhone 6/6 Plus
  • Google Pixel [1]
  • Google Pixel XL [1]

Gegebenenfalls muss auch das Betriebssystem upgedatet werden. Hierzu kommt von Vodafone ein „dringender Appell“: „Sofern die Smartphone-Nutzer- und Nutzerinnen die neuesten Versionen dieser Betriebssysteme noch nicht auf dem Endgerät haben, sollten sie ein entsprechendes Software-Update installieren.“

Nehmen Sie hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teil:

Einige Geräte müssen den Empfang von Cell Broadcast auch erst aktiviert bekommen. Bei Android-Geräten ist das unter „Notfallbenachrichtigungen für Mobilgeräte“ möglich. Bei Apple heißt der Punkt „Cell Broadcast Warnungen“. Wichtig hierbei allerdings: Die Warnung vom 9. März 2023 hätte auch bei noch nicht erfolgter Aktivierung eingehen müssen, da sie mit der höchsten Warnstufe versendet wurde.

Vodafone und Telekom ziehen erste Bilanz zum Probealarm 2023

Nach Angaben des Mobilfunkunternehmens Vodafone war der Test am Warntag 2023 jedenfalls erfolgreich – neben NRW hatte auch Bayern einen Warntag. Nahezu alle im Vodafone-Netz aktiven Mobilfunkstationen, 5000 in NRW und 4200 in Bayern, hätten das Warnsignal an die Endgeräte ausgesendet. Damit habe die Testwarnung ein Gebiet erreicht, in dem mehr als 99 Prozent der Bevölkerung der beiden Bundesländer wohnen und arbeiten.

Auch die Deutsche Telekom zeigte sich sehr zufrieden. Mehr als 99 Prozent aller Mobilfunkstandorte hätten die Warnung innerhalb weniger Sekunden versendet.

Die Einführung von Cell Broadcast war beschlossen worden, nachdem im Juli 2021 bei der Hochwasserkatastrophe die Warnung der Bevölkerung vielerorts ausgeblieben war und in NRW und Rheinland-Pfalz 182 Menschen gestorben waren.

Bei dem System werden Nachrichten wie Rundfunksignale an alle kompatiblen Geräte geschickt, die in einer Funkzelle eingebucht sind – daher der Name „Cell Broadcast“. Es ist eine Ergänzung anderer Warnkanäle, zum Beispiel Radiodurchsagen oder Sirenen an Gebäuden. Bei Cell Broadcast muss keine App installiert werden, wie dies bei den Warnhinweisen von „NINA“ oder „Katwarn“ der Fall ist. (dpa/gr)