Extremwetter in Griechenland„So viel Niederschlag wie in manchen Regionen Deutschlands im ganzen Jahr“

Erst wochenlange Waldbrände, jetzt riesige Mengen an Regen. In Griechenland stehen viele Straßen und Häuser unter Wasser. Fachleute vermuten, dass der Klimawandel daran schuld ist.

Als hätten die Menschen in Griechenland diesen Sommer nicht schon genug mitgemacht. In den vergangenen Wochen hatten dort zahlreiche Wälder gebrannt. Menschen mussten ihre Häuser verlassen, einige starben. Jetzt müssen sie auch noch ein starkes Unwetter überstehen.

Als es am Montag (4. September) endlich angefangen hatte zu regnen, sorgte das bei vielen erst mal für Erleichterung. Dass mit Sturmtief Daniel aber so viel Wasser vom Himmel fallen würde, damit hatte wohl kaum jemand gerechnet.

Griechenland: So viel Regenwasser wie noch nie

Griechische Zeitungen berichteten am Mittwoch: So viel Regenwasser wie am Dienstag in der Region Thessalien in der Mitte von Griechenland herunterkam, hat es im gesamten Land noch nie gegeben. Das gilt, seitdem die Daten über das Wetter dort gesammelt werden.

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Die Menschen wurden aufgefordert, ihr Zuhause während des Unwetters nicht zu verlassen. Auch Autos sollten stehen bleiben. Manche Fahrzeuge allerdings schwammen alleine durch die Straßen. Die Regenmassen haben schon jetzt viele Schäden verursacht. Mindestens zwei Menschen kamen bisher ums Leben.

Was in der Region passiere, sei ein äußerst extremes Phänomen, sowohl was die Menge und Stärke der Niederschläge als auch ihre Dauer angehe, sagte ein griechischer Wetter-Fachmann. „Innerhalb von zwei bis drei Tagen kommt es punktuell zu so viel Niederschlag wie in manchen Regionen Deutschlands im ganzen Jahr“, erklärte ein deutscher Experte.

Der griechische Wetterexperte vermutet, dass die hohen Temperaturen des Meeres zu den Unwettern beitragen. Durch die feuchte Meeresluft regne es ständig wieder an derselben Stelle.

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Am Donnerstag soll es in Griechenland weiter stark regnen, gewittern und stürmen. Ähnlich sieht es in den Nachbarländern Bulgarien und Türkei aus. Erst am Freitag soll sich das Wetter beruhigen.

Die deutsche Umweltministerin sagte am Dienstag: Spätestens dieser Sommer und die Unwetter zeigten, wie wichtig der Kampf gegen den Klimawandel sei. Man könne weder in Deutschland noch in Europa den Folgen der Klimakrise ausweichen. (dpa)