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Perfide MascheNadel-Angriffe in Diskos halten Frankreich in Atem – „krank und pervers“

Besucherinnen und Besucher tanzen in einer Diskothek auf der Tanzfläche.

Junge Leute feiern in einer Diskothek. Das Symbolfoto hat nichts mit den Taten in Frankreich zu tun, es entstand bereits im Juli 2021.

Unbekümmert zu tanzen, ist in französischen Diskotheken nicht mehr möglich. Denn dort treiben sich Unbekannte herum, die eine scheußliche Methode anwenden, um ihren Opfern zu schaden.

Panik macht sich unter Frankreichs Disko-Besucherinnen und -besuchern breit. Seit Anfang April 2022 verübten Unbekannte in Nachtclubs in verschiedenen Landesteilen mysteriöse Attacken mit Spritzen oder Nadeln.

Die Betroffenen leiden danach unter anderem an Übelkeit und Schwindel. Wer und welche Motive hinter den Übergriffen stecken, die meistens Frauen treffen, ist völlig unklar.

Nach Disko-Besuchen: Opfer entdecken Einstichstellen

Die Opfer berichten, dass sie während oder nach einem Disko-Besuch plötzlich unter Übelkeit, Schwindel und einem scharfen Schmerz litten. Später entdeckten sie einen roten Punkt mit einem ringförmigen blauen Fleck drumherum auf ihrer Haut, bei dem es sich offenbar um eine Einstichstelle handelte.

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Auch die 21-jährige Eloise Cornut wurde im westfranzösischen Nantes Opfer eines solchen Angriffs. Als sie vom Tanzen heimkam, litt sie unter „kaltem Schweiß, Übelkeit, Schüttelfrost und Schwindel“, erzählt die angehende Kosmetikerin.

Am nächsten Tag ging es Cornut schon besser, aber eine Kollegin entdeckte bei ihr eine Nadel-Einstichstelle an der Rückseite ihres Arms.

Da wurde der jungen Frau, die nach eigenen Angaben weder Alkohol trinkt noch Drogen nimmt, klar, dass der Fleck am Arm von ihrer Disko-Nacht stammen muss. Cornuts Kollegen drängten sie, die Sache der Polizei zu melden und einen Bluttest zu machen. „Jetzt muss ich fünf Wochen warten, bevor ich einen HIV-Test machen kann“, sagt Cornut. „Das stresst mich total.“

Nadel-Attacken: Die Dunkelziffer ist vermutlich höher

Aus Ermittlerkreisen heißt es, seit Anfang April seien der Polizei etwa 60 solcher Fälle gemeldet worden. Die tatsächliche Zahl der Attacken ist wahrscheinlich noch deutlich höher. Laut Staatsanwaltschaft wurden rund 45 Falle allein in Nantes gemeldet. Auch in der bretonischen Stadt Rennes sowie im Süden und Südwesten des Landes wurden Anzeigen gestellt. Festgenommen wurde bislang niemand, wie Staatsanwalt Renaud Gaudeul der Nachrichtenagentur AFP sagt.

Im Blut der Betroffenen wurde demnach keine Gamma-Hydroxybuttersäure (GHB) festgestellt, auch bekannt als Liquid Ecstasy oder Vergewaltigungsdroge, weil die Droge wiederholt den Opfern von Vergewaltigungen vor der Tat in ihr Getränk gemischt wurde. Auch andere Drogen und Gifte seien nicht im Blut der Opfer nachgewiesen worden, sagt Gaudeul.

Experten heben allerdings hervor, dass GHB vom Körper schnell abgebaut wird und binnen Stunden keine Spuren davon mehr im Blut nachweisbar sind. Aus Polizeikreisen heißt es, auf die Nadel-Attacken folgten manchmal sexuelle Übergriffe, andere Male nicht.

Auch Roanne, eine malerische Stadt im Loire-Tal, blieb nicht von den Übergriffen verschont. Eine 18-Jährige, die ihren Namen nicht nennen will, erzählt AFP, dass ihr bei einer Geburtstagsfeier in einem Club ein Mann an den Hintern gefasst habe, als sie mit einer Freundin auf dem Weg zur Toilette gewesen sei.

„Als ich zu Hause war, habe ich mich im Spiegel angeschaut, und da war ein dicker blauer Fleck mit einem roten Punkt auf meiner rechten Pobacke.“ Von ihren Freunden erfuhr die Jugendliche später, dass ein Mann sie in der Disko angestarrt habe, „als ob er wartete, dass etwas mit mir passiert“.

Wegen des mutmaßlichen Einstichs bekam die junge Frau eine HIV- und Hepatitis-Prophylaxe-Behandlung. Die Polizei von Roanne ermittelt außerdem im Fall eines um die 20 Jahre alten Mannes, der am selben Abend in derselben Disko eine Nadel-Attacke erlitt.

Frankreich: Übergriffe finden auch auf Musik-Festivals statt

Auch von Musik-Festivals wie dem Printemps de Bourges werden solche Übergriffe mittlerweile gemeldet. „Wir wissen nicht, ob sie Spritzen oder einfache Nadeln benutzen“, sagt die Stabschefin der Präfektur des Départements Cher, in dem Bourges liegt.

Die Vorfälle trüben die Feierstimmung. Die „kranken und perversen“ Nadel-Attacken sorgten unter jungen Leuten für „Hysterie“, sagt Thierry Fontaine vom Gastgewerbe-Verband UMIH. Nach der Corona-Krise bedeutet das neue Einnahmeausfälle für Frankreichs Nachtclubs. (afp)