Grund zur Sorge?Britische Forscher entdecken neues Coronavirus bei Fledermäusen

Hufeisennasen-Fledermäuse hängen an der Decke. Britische Forscher haben ein neues Coronavirus in britischen Fledermäusen entdeckt.

Hufeisennasen-Fledermäuse hängen an der Decke. Britische Forscher haben ein neues Coronavirus bei Fledermäusen entdeckt.

Die Impfkampagne gegen Covid-19 läuft weltweit auf Hochtouren. Trotzdem ist die Lage angespannt, Mutationen wie die Delta-Variante beobachten die Virologen mit wachsender Sorge. Nun hat eine britische Studie ein neues Coronavirus nachgewiesen. Und zwar bei Fledermäusen. 

von Paulina Meissner (mei)

London. Wo genau das Sars-CoV-2-Virus herkam, ist bis heute nicht offiziell bestätigt. Einige vermuteten den Ursprung in Laboren in Wuhan, die WHO überprüfte dies sogar. Andere Theorien gehen davon aus, dass Fledermäuse für die Übertragung auf den Menschen verantwortlich waren.

Umso beunruhigender ist eine neue Studie der University of East Anglia (UEA). Dort wird erläutert, dass britische Wissenschaftler ein neuartiges Coronavirus in britischen Fledermäusen entdeckt haben.

Das Virus sei mit dem Erreger verwandt, das auch Menschen befällt. Allerdings gebe es bislang keine Hinweise darauf, ob auch das neuartige Virus bereits auf Menschen übergegangen ist oder dies in Zukunft tun könnte.

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Coronavirus: Britische Studie entdeckt neue Variante bei Fledermäusen

Im Rahmen der Studie hatten die Forscher den Kot von mehr als 50 „Kleinen Hufeisennasen“, einer Fledermausart, untersucht. Die Tiere stammten aus den Regionen Somerset, Gloucestershire und Wales in Großbritannien. Dabei wurde das Virus mit dem Namen „RhGB01“ nachgewiesen. Man gehe davon aus, dass die Tiere den Virus schon länger in sich getragen haben.

Doch auch, wenn nach den aktuellen Studienergebnissen bislang keine Gefahr für den Menschen bestehe, warnen die Forscher vor der neuen Entdeckung. Denn würde das Virus mutieren, so sei es durchaus möglich, dass es auch Menschen befällt.

Coronavirus: Forscher warnen vor möglichen neuen Mutationen 

Dies könnte beispielsweise passieren, wenn ein mit dem Sars-CoV-2 infizierter Mensch eine Fledermaus ansteckt, die wiederum das „RhGB10“-Virus in sich trägt. Dieser Kontakt könnte möglicherweise zu einer Mutation führen, welche dann auch für Menschen gefährlicher sein könnte.

Die Forscher betonen daher, dass Menschen, die mit Fledermäusen arbeiten unbedingt auf ausreichend Schutz, beispielsweise in Form spezieller Kleidung, achten sollten. Eine Übertragung müsse unbedingt verhindert werden, sagte der an der Untersuchung beteiligte Forscher Andrew Cunningham von der Zoologischen Gesellschaft in London. Das sei von entscheidender Bedeutung für den Erfolg der aktuellen Impfkampagne gegen Corona. (mei)