War es Brandstiftung? Eine Geflüchteten-Unterkunft ist in der Nacht vollständig abgebrannt. Vorher entdeckte die Polizei eine Hakenkreuz-Schmiererei.
„Erschütternd“Unbekannte zünden Flüchtlingsunterkunft mit Kindern an – Polizei hat schlimmen Verdacht
Nach dem Brand einer Unterkunft für ukrainische Geflüchtete in Groß Strömkendorf bei Wismar in Mecklenburg-Vorpommern vermutet die Polizei einen politischen Hintergrund. Der Staatsschutz habe die Ermittlungen übernommen, teilte das Polizeipräsidium Rostock am Donnerstag (20. Oktober 2022) mit. Unterstützt werde die Ermittlungsgruppe von Kräften des Kriminalkommissariats Wismar.
Das ehemalige Hotel brannte am späten Mittwochabend nieder. Zu dem Zeitpunkt befanden sich den Angaben zufolge 14 Geflüchtete, überwiegend ukrainischer Herkunft in dem reetgedeckten Gebäude. Unter den Geflüchteten sind nach Angaben des Leiters auch Kinder und Jugendliche gewesen.
Feuer in Groß Strömkendorf: Hakenkreuz-Symbol entdeckt
Verletzt wurde niemand. Ein Brandursachenermittler wurde eingeschaltet. Anfangs soll es aus der Außenseite des Gebäudes gebrannt haben.
Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Christian Pegel (SPD) wies bei einem Besuch am Brandort am Donnerstagvormittag darauf hin, dass am Montag Hakenkreuz-Schmierereien an dem Gebäude entdeckt worden seien. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) schrieb auf Twitter: „Menschen, die vor Krieg flüchten, brauchen unseren Schutz und unsere Unterstützung. Hetze und Gewalt dulden wir nicht!“
Auch der Vizepräsident des Polizeipräsidiums Rostock, Michael Peters, zeigte sich bestürzt. „Jeder Angriff auf Flüchtlinge oder deren Unterkünfte ist auch eine Attacke auf unsere Grundwerte. Ein solcher Angriff ist erschütternd und nicht hinnehmbar gleichermaßen“, erklärte er. Die Ermittlungen zu dem Feuer hätten oberste Priorität. (mac/dpa)