Der Champagner-Hersteller Moët & Chandon geht nach einem Todesfall wegen Ecstasy in einer seiner Champagnerflaschen von einem Fall von Kriminalfall aus. Das Unternehmen hat einen schlimmen Verdacht.
Nach Todesfall in WeidenWarnung vor vergiftetem Champagner – Hersteller hat einen schlimmen Verdacht

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Eine Champagner-Flasche, aufgenommen im Mai 2009 in Berlin. Nachdem ein Lokal-Gast wegen Ecstasy im Getränk ums Leben gekommen war, warnt die Polizei vor dem Champagner.
Es habe sich nicht „um ein Qualitätsproblem, sondern um einen Kriminalfall“ gehandelt, erklärte das Unternehmen Moët & Chandon. Demnach gab es einen ähnlichen Vorfall in den Niederlanden.
In Weiden in der Oberpfalz (Bayern) waren vor zwei Wochen ein Mann gestorben und sieben weitere Menschen verletzt worden, nachdem sie aus einer Champagnerflasche getrunken hatten. Chemische Untersuchungen ergaben später, dass die Flasche hoch konzentriertes Ecstasy enthielt.
Nach Todesfall in Weiden: Weitere Vergiftungen in den Niederlanden
Nach Angaben von Moët & Chandon wurden vier weitere Vergiftungen dieser Art in den Niederlanden festgestellt. Dort sei wie auch in Weiden eine Drei-Liter-Flasche Ice Imperial von Moët & Chandon mit Flüssigdrogen gefüllt gewesen. Beide Flaschen hätten dieselbe Chargennummer gehabt. Die niederländische und die deutsche Polizei ermitteln jetzt gemeinsam in dem Fall.
Offenbar ist auch Belgien beteiligt: Die belgische Behörde für Lebensmittelsicherheit gab wegen der Fälle in Deutschland und den Niederlanden am Samstag, 26. Februar 2022, eine Verbraucherwarnung heraus. „Beim derzeitigen Stand der Ermittlungen ist nicht auszuschließen, dass auch andere Flaschen der gleichen Marke MDMA enthalten“, warnte sie.
Warnung vor Verzehr: Vergifteter Champagner sprudelt nicht
Flüssiges Ecstasy, das auch MDMA genannt wird, habe kaum Ähnlichkeit mit Champagner, erklärte Moët & Chandon: Es habe eine „rotbraune“ Farbe, rieche nach Anis und sprudle nicht. Die betroffenen Flaschen seien „einige Zeit vor ihrem Konsum auf einer Plattform für den Handel zwischen Privatpersonen“ gekauft worden, fügte das Unternehmen unter Verweis auf die polizeilichen Ermittlungen hinzu. (afp)

