Christian DrostenJetzt verrät er seine Strategie gegen einen zweiten Lockdown

virologe christian drosten

Er ist wieder da: Top-Virologe Christian Drosten meldet sich aus der Sommerpause. Er hat eine Idee, wie die zweite Welle verhindert werden kann. Das Archivbild entstand im März 2020 in Berlin.

Berlin – Der berühmte Charité-Virologe Christian Drosten meldet sich aus der Sommerpause zurück: In einem Gastbeitrag verrät er nun, wie ein zweiter Lockdown verhindert werden kann.

Der Wissenschaftler schlägt vor, sich nicht mehr auf einzelne Corona-Fälle, sondern auf ganze Infektionsgruppen zu konzentrieren, sollte es in Deutschland zu einer zweiten Welle kommen.

„Waren bisher die meisten Infektionsketten nachvollziehbar, können neue Fälle bald überall gleichzeitig auftreten", schreibt Drosten in einem Beitrag für die Wochenzeitung „Zeit". Dies könnte alle Landkreise und Altersgruppen betreffen.

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Drosten will Überforderung von Gesundheitsämtern verhindern

„Dann sind die personell schlecht ausgestatteten Gesundheitsämter endgültig damit überfordert, die Quarantäne jeder einzelnen Kontaktperson zu regeln", so der deutsche Forscher.

Die Behörden sollten sich dann auf Gruppen konzentrieren, in denen sich viele Menschen mit dem Virus infiziert haben. Wenn sich ein Mitglied eines dieser sogenannten Cluster infiziert habe, könne auch eine Isolation von fünf Tagen ausreichen.

Nötig sei eine entscheidende Strategie-Änderung: „eine Testung auf Infektiosität statt auf Infektion". Eine niedrige Viruslast bedeute, dass ein Patient nicht mehr ansteckend sei. (dpa/dok)