Christian Drosten besorgtVirologe befürchtet: Zweite Corona-Welle steht vor der Tür

Neuer Inhalt

Virologe Christian Drosten hält eine zweite Corona-Infektionswelle in Deutschland für möglich. Das Foto zeigt ihn am 26. März im Institut für Virologie in Berlin.

Köln – Sorgenfalten auf der Stirn: Der Virologe Christian Drosten befürchtet nach Corona-Ausbrüchen unter anderem beim Schlachtbetrieb Tönnies in NRW (hier lesen Sie mehr) eine unbemerkte Ausbreitung des Coronavirus in die Bevölkerung. Und das in gar nicht so ferner Zukunft...

Virologe Christian Drosten: „Verbreitung über Gegend hinaus muss verhindert werden“

Die Verbreitung über die Gegend hinaus zu verhindern, sei jetzt das Entscheidende, sagte der Charité-Wissenschaftler am Dienstag, 23. Juni, im NDR-Podcast. Generell gebe es aktuell in mehreren Orten, darunter auch in Berlin, eindeutige Anzeichen, dass Sars-CoV-2 wieder komme.

Schon jetzt ist aus Sicht des Virologen große Vorsicht geboten, dass sich keine zweite Welle entwickelt.

Alles zum Thema Corona

Er verwies unter anderem auf die Lage in den Südstaaten der USA, wo sich trotz hoher Umgebungstemperaturen eine „furchtbare Situation“ entwickle. Dort sei zu früh gelockert worden. Der Sommer rettet uns also auch nicht vor der berüchtigten zweiten Welle.

Christian Drosten befürchtet zweite Welle der Corona-Epidemie – wann ist es soweit?

Offenbar schwebt dem Wissenschaftler zumindest ein grobes Zeitfenster vor: „Ich bin nicht optimistisch, dass wir in einem Monat noch so eine friedliche Situation haben wie jetzt, was die Epidemie-Tätigkeit angeht“ sagte Drosten. „In zwei Monaten, denke ich, werden wir ein Problem haben, wenn wir nicht jetzt wieder alle Alarmsensoren anschalten.“ Wenn alle Stricke reißen, steht die zweite Welle also demnächst vor unserer Tür...

Die Bevölkerung müsse einsehen, dass die Gesundheitsbehörden Unterstützung und Konsens bräuchten.

Hier lesen Sie mehr: Christian Drosten: Wenn das Virus bald mutiert, wird für uns vieles anders

Die Gespräche mit Drosten gehen bis Ende August 2020 in eine Sommerpause, wie die Moderatorin ankündigte. In der Zwischenzeit sollen auf dem Podcast-Kanal andere Wissenschaftler zum Thema Corona zu Wort kommen. (dpa)