„Massive Auswirkungen“Nach GDL-Ankündigung: Bahn will mehrtägigen Streik vor Gericht stoppen

Der Schriftzug „GDL-Streik“ steht auf der Anzeigetafel im Hauptbahnhof.

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ruft für den kommenden Mittwoch (10. Januar) zum ersten mehrtägigen Streik im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn und anderen Eisenbahnunternehmen auf.

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ruft zu einem mehrtägigen Streik im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn und anderen Eisenbahnunternehmen auf.

Die Deutsche Bahn will mit juristischen Mitteln den ab Mittwoch geplanten Lokführerstreik stoppen. Man habe beim Arbeitsgericht Frankfurt einen entsprechenden Antrag eingereicht, teilte das Unternehmen am Montag (8. Januar 2024) mit.

Das Gericht bestätigte den Eingang, nannte aber zunächst noch keinen Verhandlungstermin. Nach Ansicht des Konzerns hat der Ausstand keine rechtliche Grundlage.

Bahn will GDL-Streik stoppen

Die Lokführergewerkschaft GDL will im Personenverkehr von Mittwoch, 2.00 Uhr, bis Freitag, 18.00 Uhr, streiken. Erfahrungsgemäß fahren schon vor dem Ausstand einige Züge nicht nach Plan. Zudem dauert es danach in der Regel einige Zeit, bis sich der Verkehr normalisiert.

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Eine vorläufige Entscheidung des Arbeitsgerichtes könnte im Eilverfahren schnell ergehen. Die Richter könnten sich bereits am Montag mit der Sache befassen. Es ist dann auch noch eine Berufung in der zweiten Instanz beim Hessischen Landesarbeitsgericht in Frankfurt möglich.

Deutsche Bahn: Ticket kann zu späterem Zeitpunkt genutzt werden

Alle Fahrgäste, die ihre für den Streik-Zeitraum geplanten Reisen verschieben möchten, können ihr Ticket laut DB zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. Die Zugbindung ist aufgehoben. Das Ticket gilt dabei für die Fahrt zum ursprünglichen Zielort, auch mit einer geänderten Streckenführung. Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden. Zudem haben Fahrgäste die Möglichkeit, ihre Reise vorzuverlegen und bereits am Montag oder Dienstag zu fahren.

Die Deutsche Bahn geht nach eigenen Angaben von „massiven Auswirkungen“ des GDL-Streiks auf den Bahnbetrieb aus und kündigte an, „so schnell und umfassend wie möglich“ zu informieren.

Die GDL erklärte, die Verhandlungen mit der Deutschen Bahn seien schon Ende November wegen „der Verweigerungshaltung“ des Konzerns gescheitert, „Gespräche über legitime Kernforderungen mit der GDL zu führen“.

Die Bahn habe zudem einen von der Gewerkschaft ausgerufenen „Weihnachtsfrieden“ nicht genutzt, „um mit einem verhandlungsfähigen Angebot Arbeitskampfmaßnahmen entgegenzuwirken“. Ein neues Angebot der Bahn vom Freitag, über flexiblere Arbeitszeiten zu verhandeln, wies die GDL als „substanzloses und vergiftetes Angebot“ zurück. (dpa/afp)