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Schluss mit den RoyalsAustralien ersetzt verstorbene Queen auf Dollar-Note – aber nicht durch Charles

Australische 5-Dollar-Scheine, hier im September 2022 in Sydney. Das Porträt der gestorbenen Queen Elizabeth II. auf der australischen Fünf-Dollar-Banknote wird künftig durch ein neues Design ersetzt.

Australien ersetzt das Porträt der Queen auf dem Fünf-Dollar-Scheinen. Das neue Design sorgt für ordentlich Gesprächsstoff.

Eine symbolträchtige Veränderung sorgt in Australien aktuell für ordentlich Diskussionsstoff: König Charles III. wird als Nachfolge seiner Mutter auf der Fünf-Dollar-Note verweigert. 

Australien macht Schluss mit der traditionellen Symbolik. Eigentlich wäre anzunehmen, dass König Charles III. als Staatsoberhaupt der Nachfolger auf der australischen Fünf-Dollar-Banknote sein sollte. Doch die Zentralbank kündigte am Donnerstag (2. Februar 2023) an, dass das Gesicht des Briten dort nicht zu sehen sein wird. 

Anders als im Vereinigten Königreich, wo die Münzprägeanstalt Royal Mint bereits neue Pfundscheine mit Charles veröffentlicht hat, wird das Porträt der verstorbenen Queen Elizabeth II. in Australien mit einem Design ersetzt, das die Kultur und Geschichte der Ureinwohner würdigt. „Kopf ab“, kommentierte die Zeitung „The Australian“. Damit sind die Royals künftig auf keinem Geldschein mehr in Down Under vertreten.

Neuer Geldschein sorgt für hitzige Diskussionen in Australiens Politik 

„Und so beginnt es. Langsam“, twitterte Peter Hunt, einst Royals-Korrespondent der BBC. Denn die Entscheidung heizte prompt die Diskussion um Australiens Staatsform an, die nicht erst seit dem Tod der Queen am 8. September 2022 entbrannt ist. Die konservative Opposition zeigte sich empört.

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„Das ist eine weitere Attacke auf unser System, unsere Gesellschaft und unsere Institutionen“, sagte Oppositionschef Peter Dutton dem Radiosender 2GB. Schärfer urteilte der Chef der Pro-Monarchie-Gruppe, Philip Benwell: „Das ist praktisch Neokommunismus in Aktion“, schimpfte er. Beide machten die liberale Regierung verantwortlich.

Tatsächlich hat Premierminister Anthony Albanese wiederholt angedeutet, Australien zu einer Republik zu machen. Der Chef der Organisation Australian Republic Movement, Craig Foster, griff solche Forderungen nun auf. Es sei undenkbar, dass ein ungewählter König auf der australischen Währung abgebildet sei, sagte Foster. Vielmehr müssten Australier und australische Symbole zu sehen sein.

Die Grünen sprachen von einem „massiven Sieg“ für die indigene Bevölkerung, die seit Jahren für die Dekolonisierung des Landes kämpfe. Grünen-Politikerin Lidia Thorpe hatte sich bereits im September dafür ausgesprochen, den verstorbenen Aborigine-Aktivisten „Onkel“ Jack Charles auf die Note zu setzen.

Die Zentralbank kündigte an, für die Gestaltung Vertreter und Vertreterinnen der indigenen Bevölkerung zu konsultieren. Andere Scheine zeigen bereits berühmte Persönlichkeiten und Kunstwerke der Aborigines.

Australien: Diskussion um die Monarchie nicht zum ersten Mal entfacht

Die Diskussion um die Monarchie tobte in Australien zuletzt besonders heftig. Anlässlich eines nationalen Trauertags zu Ehren der Queen protestierten Tausende gegen die Krone. Fahnen wurden verbrannt, eine Hommage an die Queen in den Farben der Flagge der Ureinwohner übermalt. Gerade Aborigines bringen die Monarchie mit der Kolonialisierung und Unterdrückung indigener Völker in Verbindung.

Der Wechsel auf dem britischen Thron ist für viele eine unwillkommene Erinnerung an die Historie. Großbritannien müsse sich endlich seiner „unbequemen“ Kolonialgeschichte stellen, forderte die australische Außenministerin Penny Wong jüngst bei einem Besuch in London. 1999 hatte sich bei einem Referendum eine knappe Mehrheit der Australier für die Monarchie ausgesprochen. Umfragen ergaben zuletzt ein knappes Ergebnis. Premier Albanese hat für den Fall, dass er wiedergewählt wird, eine neue Volksabstimmung in Aussicht gestellt.

Australien ist aber nicht die einzige Ex-Kolonie mit Charles als Staatsoberhaupt, in der über die Staatsform debattiert wird. Im November 2021 hatte sich bereits der Karibik-Staat Barbados feierlich vom Königshaus losgesagt – im Beisein des damaligen Prinzen Charles. Zuletzt deuteten auch die Regierungschefs von Jamaika sowie Antigua und Barbuda solche Pläne an.

Dass Charles' Sohn Prinz William bei einem Karibik-Besuch im Frühjahr 2022 in weißer Galauniform und in einem offenen Geländewagen stehend die Erinnerungen an kolonialen Eindrücke wiedererweckte, half der Monarchie nicht. Von „desaströser Optik“ sprach etwa die britische Royals-Expertin Catherine Mayer. In Australien wird es noch einige Jahre dauern, bis die neuen Noten – ohne Charles – in Umlauf kommen, wie die Zentralbank klarstellte.

Bis dahin sollen die Fünf-Dollar-Scheine mit dem Antlitz der Queen weiter gedruckt werden, wie es seit 1992 der Fall ist. Sie behalten auch anschließend ihre Gültigkeit. Und auch Charles werde zu seinen Ehren kommen, betonte Finanzminister Jim Chalmers: „Es ist wichtig, daran zu erinnern, dass der Monarch weiterhin auf unseren Münzen zu sehen sein wird.“ Dort löst Charles seine Mutter bald ab – ganz wie auf den Pfund- und Pencestücken im Vereinigten Königreich. (dpa)