Volle NRW-Innenstädte vor LockdownKeine Hoffnung: Handelsverband warnt vor „Fiasko“

shopping pre Lock

Noch schnell einkaufen vor dem Lockdown: Menschen warten am Dienstag (15. Dezember) in Schlange vor einem Geschäft in Köln.

Düsseldorf – Der letzte verkaufsoffene Tag vor dem harten Lockdown hat in Nordrhein-Westfalen noch einmal viele Verbraucher zum Einkaufen in die Innenstädte gelockt. Der Handelsverband Deutschland (HDE) sieht dennoch Schwarz.

  • Innenstädte in Nordrhein-Westfalen vor Lockdown proppevoll
  • Handelsverband Deutschland dennoch wenig optimistisch
  • NRW-Ministerpräsident Armin Laschet appelliert an Kunden

Innenstädte von Dortmund bis Bielefeld vor Lockdown voll

Egal ob auf der Bahnhofstraße in Bielefeld, am Westenhellweg in Dortmund oder auf der Hindenburgstraße in Mönchengladbach: In zahlreichen Stadtzentren waren nach den Echtzeit-Daten des auf die Messung von Kundenfrequenzen spezialisierten Unternehmens Hystreet schon am Dienstagmittag überdurchschnittlich viele Konsumenten unterwegs.

Auch in Köln war so viel los vor dem Lockdown, dass das Ordnungsamt einschreiten musste.

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Für manche stationäre Händler dürfte die Rückkehr der Kunden in die Innenstädte aber zu spät kommen.

Trotz langer Schlangen vor einzelnen Geschäften macht sich der Handel keine Hoffnung mehr, noch das Weihnachtsgeschäft retten zu können.

HDE-Geschäftsführer Stefan Genth warnt vor Fiasko

„Die sonst so umsatzstarke Phase zum Jahresende wird für viele Händler zum Fiasko“, sagte der Hauptgeschäftsführer des HDE, Stefan Genth, in Berlin.

Doch gibt es einen kleinen Hoffnungsschimmer für manche Händler in NRW. Denn die Düsseldorfer Landesregierung machte in der neuen Corona-Verordnung den Weg dafür frei, dass die Einzelhändler auch während des Shutdowns im Internet bestellte Ware in den eigentlich geschlossenen Läden an die Kunden aushändigen und so ihr Geschäft zumindest teilweise weiterführen können.

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet appelliert an Kunden

Voraussetzung ist, dass dies „unter Beachtung von Schutzmaßnahmen vor Infektionen kontaktfrei erfolgen kann“.

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) rief die Menschen außerdem auf, Gutscheine zu kaufen, anstatt im Internet Weihnachtsgeschenke zu bestellen.

„Wir haben auch die Pflicht zur Solidarität gegenüber denjenigen, die zur Eindämmung der Pandemie ihre Türen schließen und so enorme Einnahmeeinbußen hinnehmen müssen“, sagte Laschet in einer Sondersitzung des Landtags in Düsseldorf. (dpa)