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Todesstoß für WecoEitorfer Feuerwerks-Gigant in Schockstarre nach Corona-Gipfel

Werksverkauf beim Feuerwerk-Produzenten Weco 2019. Das Feuerwerksverbot 2021/2022 stellt das Unternehmen vor eine Belastungsprobe.

Werksverkauf beim Feuerwerk-Produzenten Weco 2019. Das Feuerwerksverbot 2021/2022 stellt das Unternehmen vor eine Belastungsprobe.

Das erneute Feuerwerksverbot aufgrund der dramatischen Corona-Lage hat die Mitarbeiter der Eitorfer Feuerwerksfirma Weco schockiert. Die Beschäftigten müssten nun um ihre Existenz bangen.

von Jan Voß (jv)

Es war ein Thema, das bei der Pressekonferenz zu den Ergebnissen des Bund-Länder-Gipfels am Donnerstag (2. Dezember) nur kurz gestreift wurde. Doch für die Feuerwerksfirma Weco in Eitorf im Rhein-Sieg-Kreis könnte es den Todesstoß bedeuten.

Ausgerechnet Hendrik Wüst, Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, verkündete die Entscheidung, das Feuerwerksverbot aus dem vergangenen Jahr zu wiederholen. Die Corona-Lage lasse keine andere Möglichkeit, als die Regeln zu verschärfen. Das Feuerwerksverbot gehörte das Wüst zufolge ausdrücklich zu den Maßnahmen, über die nicht weiter diskutiert werden müsse. „Das sind Mindeststandards“, erklärte der NRW-Ministerpräsident.

Feuerwerks-Gigant Weco aus Eitorf reagiert geschockt auf Corona-Gipfel

Für das Eitorfer Unternehmen Weco ein schwerer Schlag. Die Feuerwerksfirma besitzt in Deutschland Schätzungen zufolge einen Marktanteil von rund 65 Prozent. Das Verkaufsverbot 2020 hatte das Unternehmen in eine wirtschaftliche Krise gestürzt. Rund ein Jahr lang habe es für die gesamte Belegschaft Kurzarbeit gegeben. Der Fertigungsstandort Freiberg (Sachsen) soll geschlossen werden. Ein weiteres Werk gibt es in Kiel.

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Das Unternehmen zeigte sich geschockt über das erneuerte Feuerwerksverbot zu Silvester. Die Entscheidung „entbehrt jedweder Grundlage und ist wissenschaftlich nicht nachvollziehbar“, erklärte die Geschäftsführung im Anschluss an die Ministerpräsidentenkonferenz.

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„Die Entscheidung zum Verbot scheint vollständig auf subjektiven Empfindungen und Populismus zu beruhen und weder auf wissenschaftlichen Erkenntnissen noch auf Grundlage von Studien. Denn diese gibt es nämlich nicht. Man sollte aber annehmen können, dass Beschlüsse nicht aus einem Bauchgefühl gefasst werden. Scheinbar ist das nicht so“, betont Thomas Schreiber, Sprecher der Geschäftsführung.

Dabei habe man mehrfach versucht, Kontakt zu politischen Entscheidungsträgern aufzunehmen. Über das Verkaufsverbot habe man jedoch erst über die Medien erfahren. „Wir sind maßlos enttäuscht von den politischen Akteuren in diesem Land“, so der Geschäftsführer.

Das Geschäftsmodell von Weco mit seinen rund 400 Beschäftigten ist nach Schreibers Angaben vollständig auf Silvester ausgerichtet. 95 Prozent des Umsatzes würden an den letzten drei Tagen im Jahr erwirtschaftet.

Bereits durch die Einschnitte im vergagnenen Jahr hätte man rund 100 Mitarbeiter gehen lassen müssen. Jetzt bangen auch die restlichen Beschäftigten um ihre Jobs.

„Vielleicht ist es den Damen und Herren in Berlin nicht klar, aber an unserer Branche hängen viele Familien und Existenzen, deren Schicksal uns selbstverständlich sehr am Herzen liegt“, erklärte Thomas Schreiber emotional. (jv)