Rhein-Sieg-KreisNach Stromausfall: Verantwortliche mit besonderem Dank an Betroffene

Äußerlich fast intakt ist die Umspannanlage Hasenbach bei Neunkirchen-Seelscheid. Ein Brand in einer Umspannstation hat zu einem Stromausfall in Teilen des Rhein-Sieg-Kreises in Nordrhein-Westfalen mit Zehntausenden betroffenen Menschen geführt.

Zahlreiche Techniker waren am Samstag (11. Dezember 2021) am Umspannwerk Hasenbach bei Neunkirchen-Seelscheid vor Ort, um die Stromversorgung wiederherzustellen. Freitagabend hatte es dort einen Brand gegeben.

Ein Feuer in einem Umspannwerk hat im Rhein-Sieg-Kreis zu teils chaotischen Zuständen geführt. Tausende Menschen waren lange Zeit ohne Strom. 

Seit Freitagabend ohne Strom ... Rund 41.000 Einwohner waren betroffen. Der Rhein-Sieg-Kreis hatte einen Krisenstab eingerichtet, der bereits im Siegburger Kreishaus tagte. Seit Samstagabend läuft die Versorgung wieder.

Mitarbeiter von Westnetz arbeiteten parallel an zwei Lösungen, um eine möglichst zeitnahe und sichere Versorgung herstellen zu können: Alle Anlagenteile der gereinigten 10.000-Volt-Schaltanlage wurden auf ihre Funktionstüchtigkeit geprüft. Parallel liefen die Arbeiten für eine provisorische Versorgung über eine Anbindung an die 30.000-Volt-Spannungsebene, um die Zuschaltungen über die Umspannanlage Hoffnungsthal und Much vornehmen zu können.

Grund für die Störung war nach Angaben des Energieversorgers Westnetz ein Feuer in einem Umspannwerk. Betroffen waren rund 40.000 Menschen in Much, Neunkirchen-Seelscheid und Ruppichteroth. Über 20.000 hatten bereits am Samstagmittag wieder Strom. Nur in Neunkirchen-Seelscheid mussten sich die Menschen noch etwas gedulden. Weitere 20.000 Einwohnerinnen und Einwohner in den Ortschaften von Neunkirchen-Seelscheid wurden dann ab 21:30 Uhr sukzessive wieder zugeschaltet.

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Stromausfall im Rhein-Sieg-Kreis: Besondere Dank an Betroffene

Die Reparatur der Schäden wird noch einige Tage in Anspruch nehmen, da die Arbeiter manche Leitungen zunächst nur provisorisch wieder in Betrieb nehmen konnten. Über 80 Monteure von Westnetz und Partnerfirmen waren im Einsatz.

„Ein ganz besonderer Dank gilt den betroffenen Einwohnerinnen und Einwohnern in Much, Neunkirchen-Seelscheid und Ruppichteroth für die Geduld und das uns entgegengebrachte Vertrauen. Wir sind uns sehr bewusst, dass die letzten 24 Stunden erhebliche Einschränkungen gebracht haben. Wir bedanken uns auch bei den betroffenen Kommunen, dem Kreis, den Feuerwehren und dem THW für den unermüdlichen Einsatz“, sagte Florian Witt von Westnetz.

Stromausfall im Rhein-Sieg-Kreis: Techniker arbeiteten mit Hochdruck

Seit Samstagvormittag befanden sich in Absprache mit Kreis, THW und Feuerwehren etliche Notstromaggregate an den systemrelevanten Einrichtungen (z.B. Altenheime).

Sebastian Schuster, Landrat des Rhein-Sieg-Kreises, appellierte: „Wichtig ist jetzt, dass die Bürgerinnen und Bürger sich in ihrer Nachbarschaft um ältere oder alleinstehende Menschen kümmern und bei den örtlichen Feuerwehrgerätehäusern mitteilen, wenn Hilfe benötigt wird.“

Freitagabend gegen 19.15 Uhr war es in der Umspannanlage Hasenbach zu einem Kabelbrand gekommen. Wie ein Polizeisprecher am Samstag (11. Dezember 2021) auf Nachfrage von EXPRESS.de erklärte, gehen die Ermittler als Brandursache von einem technischen Defekt aus.

Rettungskräfte versorgten Patienten in ihren Wohnungen

Laut „Generalanzeiger“ mussten Rettungskräfte einige Patienten in ihren Wohnungen versorgen, die auf medizinische Geräte angewiesen sind. Wie EXPRESS.de erfuhr, wurden auch zahlreiche Alarmanlagen ausgelöst – nicht nur in Banken, auch in Firmen, Geschäften und Privathaushalten.

Bislang ist nicht bekannt, dass Kriminelle den Stromausfall ausgenutzt hätten, um Straftaten zu begehen. „Wir fahren in den betroffenen Bereichen verstärkt Streife“, so der Polizeisprecher. (susa, iri)