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Weiße Fahnen als ZeichenSchulen in NRW kurz vor der Kapitulation: Das sind die Forderungen

Ein Mann hängt eine weiße Fahne aus einem Fenster.

Holger Thrien, Leiter der Beckbusch-Grundschule in Düsseldorf, hängt am Mittwoch (26. Januar) eine weiße Fahne aus dem Fenster.

In Nordrhein-Westfalen haben mehrere Schulen mit einer Aktion auf die immer weiter steigende Belastung für sie durch die Corona-Pandemie aufmerksam gemacht.

von Adnan Akyüz (aa)

Schulen in Nordrhein-Westfalen sind wegen Corona kurz vor der Kapitulation. An mehreren Grundschulen wurden am Mittwoch, 26. Januar, weiße Fahnen als Reaktion auf die Überlastung für sie gehisst. Dem Aufruf der Gewerkschaft GEW hatten sich viele angeschlossen.

Mit weißen Fahnen wollen nach GEW-Angaben Grundschulen auf ihre Überlastung durch die steigenden Corona-Zahlen aufmerksam machen. „Mit der weißen Fahne zeigen wir: Wir kapitulieren jetzt bald“, sagte der Geschäftsführer der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Michael Schulte und fügte hinzu: „So geht es nicht weiter.“

NRW: Schulen hissen weiße Fahne, um steigende Belastung durch Corona aufzuzeigen

An der Aktion sollen laut GEW in Düsseldorf 40 und in Wuppertal 30 Grundschulen teilgenommen haben. Dieser Protest soll nun an jedem Mittwoch wiederholt werden. Das erste Mal hatte die Aktion an einer Schule in Köln stattgefunden. Mitgemacht hat auch Holger Thrien (57), Schulleiter der Beckbusch-Grundschule in Düsseldorf und Leiter des GEW-Schulleiterausschusses NRW.

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Warum er sich an der Aktion beteiligt, erklärt der Gewerkschafter im Gespräch mit EXPRESS.de: „Den Schulleitungen wurde in den letzten zwei Jahren viel zugemutet. Wir merken, dass die Kräfte weg sind. Wir machen uns große Sorgen um unsere Kolleginnen und Kollegen. Wir fragen uns, ob erkannt wird, was wir in Schulen leisten müssen.“

Die am Dienstag (25. Januar) verkündete kurzfristige Änderung im Testverfahren sei symbolisch für die Probleme, denen die Schulen seit Beginn der Pandemie gegenüber stünden. Bei Grundschülern mit positivem Pool-Ergebnis bei den Lolli-Tests soll in NRW nur noch mit Schnelltests nachgetestet werden. Die Folge sei dann, dass etwa infizierte Schülerinnen und Schüler in die Schule kommen, weil häufig erst dort wieder getestet wird. „Wie viele Kinder dann angesteckt werden, kann man sich ja vorstellen“, so Thrien, der weiter die Pooltests befürwortet.

Schulleiter aus NRW: „Wir sind Testzentrum und Nebenstelle des Gesundheitsamts“

Die Belastung in Schulen werde immer größer. „Wir sind Testzentrum und quasi eine Nebenstelle des Gesundheitsamts. Viele Eltern sehen uns als Ansprechpartner bei Fragen rund um Corona. Zudem haben die täglichen Tests und das Management von positiven Fällen viel von unserer Arbeitszeit abverlangt. Das hat zur Folge, dass wir in diesem Schuljahr nicht alles schaffen, das wir uns vorgenommen hatten. Wir pfeifen schon aus allen Löchern und kommen nicht zur Ruhe“, erläutert Holger Thrien.

Sein Kollege aus Wuppertal, Schulleiter Richard Voß, sieht das ähnlich: „Wir sind am Limit. Die Belastung ist nicht mehr hinzunehmen.“ Von den Schulen werde im Moment ganz normaler Unterricht erwartet - trotz steigender Fallzahlen. Dies sei jedoch nicht möglich, da sich viele Lehrkräfte und Schüler immer wieder in Quarantäne befänden. „Das ist ein Spagat, der eigentlich kaum leistbar ist“, so Voß.

Die weißen Bettlaken, Tücher und Fahnen seien ein Hilferuf nach kurzfristigen Lösungen. So könnte Fachpersonal beim morgendlichen Corona-Testen in den Klassen helfen. „Aktuell müssen wir jeden Morgen eine ganze Unterrichtsstunde dafür verbrauchen“, sagt Voß. Zudem sollten Lehrpläne kurzfristig entschlackt und der Unterricht reduziert werden. Das fordert auch Holger Thrien: „Die Anforderungen und Themen sollten reduziert werden, damit wir uns auf wesentliche Themen konzentrieren können.“