+++ EILMELDUNG +++ Lkw rauscht in Autos Kölner Autobahn nach schwerem Unfall während Feierabendverkehr gesperrt

+++ EILMELDUNG +++ Lkw rauscht in Autos Kölner Autobahn nach schwerem Unfall während Feierabendverkehr gesperrt

Ganztag in NRW-GrundschulenNeue Studie bringt erschreckende Wahrheit ans Licht

Eine Grundschülerin arbeitet im Klassenraum an ihren Schulaufgaben.

Eine Studie zur Ganztagssituation in Nordrhein-Westfalen hat nun aufgezeigt, wie erschreckend die Lage im bevölkerungsreichsten Bundesland doch aussieht. Hier ein Foto aus einer Grundschule in NRW am 18. Januar 2021.

Jedes Grundschulkind hat bald Anspruch auf einen Platz in der Ganztagsbetreuung. In einer Studie wird jetzt aber Alarm geschlagen: Wenn die Politik nicht handelt, gibt es dafür in NRW tausende Fachkräfte zu wenig.

In Nordrhein-Westfalen fehlen einer Studie zufolge tausende Erzieherinnen und Sozialpädagogen, um bis Ende des Jahrzehnts allen Grundschulkindern den gesetzlich garantierten Ganztagsplatz auch wirklich anbieten zu können.

„NRW kann die Umsetzung des Rechtsanspruchs nicht für alle Kinder bis 2030 stemmen, denn der Fachkräftebedarf ist bis dahin kaum zu decken“, so Kathrin Bock-Famulla, Hauptautorin der am Dienstag (5. Juli) von der Bertelsmann Stiftung veröffentlichten Studie „Fachkräfte-Radar für KiTa und Grundschule 2022“.

NRW: Studie zu Ganztag in Schulen zeigt erschreckendes Ergebnis

Demnach nutzen in NRW derzeit 49 Prozent der Grundschulkinder ein Ganztagesangebot. Weitere 19 Prozent besuchen ein „Übermittagsangebot“ bis 14.30 Uhr. Das entspricht jeweils ungefähr dem westdeutschen Schnitt.

Die Studie spielt mehrere Szenarien durch: Um bis Ende des Jahrzehnts allen Grundschulkindern einen Ganztagsplatz bieten zu können, fehlen gut 260.000 Plätze und 17.000 Fachkräfte. Würde man nur die heutige Quote der ostdeutschen Bundesländer - wo mehr als vier von fünf Kindern Ganztagsbetreuung bekommen - anpeilen, wären es noch 13.000 Fachkräfte.

Sollte ein Teil der Kinder weiterhin die kürzere Übermittagsbetreuung in Anspruch nehmen, wären es noch 7000. Laut Prognose kommen aber bis 2030 nur um die 3000 neue Fachkräfte dazu.

Ganztagsbetreuung in NRW: Zu wenig Fachpersonal sorgt für weniger Plätze

NRW brauche sofort einen Master-Plan für ein ausreichendes und professionelles Fachkräfteangebot, hieß es. Das bevölkerungsreichste Bundesland teilt die Probleme mit den anderen westdeutschen Flächenländern.

In Berlin, Hamburg und Thüringen gibt es dagegen genügend Personal für die Umsetzung – und zwar bei einem guten Betreuungsschlüssel. Auch in den anderen ostdeutschen Ländern kann jedem Kind ein Ganztagsplatz geboten werden. Allerdings ist dort die Personalausstattung weit unter dem West-Niveau.

Bund und Länder hatten im vergangenen September einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule beschlossen, der schrittweise eingeführt wird. Ab dem Schuljahr 2026/2027 greift die Regelung bei Kindern der 1. Klasse, ab 2029/2030 bei allen Klassen. (dpa)