Nach Horror-Flut in NRWSchäden heftiger als erwartet: Bauernhöfe am Abgrund

Ein Traktor steht auf einem gefluteten Feld bei Heimerzheim.

Die Flut-Katastrophe sorgte auf zahlreichen nordrhein-westfälischen Landwirtschaftsbetrieben für Chaos. Das Symbolfoto zeigt einen Traktor auf einem überfluteten Feld am 15. Juli 2021 bei Heimerzheim. 

Das Ausmaß der Zerstörung ist groß: Landwirtschaftliche Maschinen, Bauernhäuser und Ställe wurden vom Hochwasser beschädigt. Wie geht es für die Bauern weiter?

Köln/Münster. Vier Wochen ist es nun her, dass die verheerende Flut in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen für Verwüstung sorgte. Wie viel Zerstörung die Wassermassen hinterließen, wird von Tag zu Tag deutlicher. Auch bei den Bauern in NRW ist das Schadensausmaß immens. Auf etwa 300 Höfen gebe es Flutschäden an Ställen, Häusern oder Maschinen, teilte die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit. Damit hat sich die Zahl gegenüber einer ersten Schätzung, als noch von 100 betroffenen Hofstellen die Rede war, deutlich erhöht.

NRW: Flut richtete großen Schaden in der Landwirtschaft an

Viele Landwirte hätten sich bereits gemeldet. Das Hochwasser hatte vielerorts Felder mit Zuckerrüben, Getreide, Mais, Kartoffeln und Grünland überschwemmt und die Ernte teils vernichtet.

Die meisten Hochwasserschäden in der Landwirtschaft gebe es im Raum Aachen sowie in den Kreisen Düren und Euskirchen, sagte Kammersprecher Bernhard Rüb. Betroffen seien auch Landwirte aus den Kreisen Rhein-Sieg, Rhein-Erft, Viersen, Heinsberg sowie Gebiete an der Wupper und deren Nebenflüssen.

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„Es gibt auch große Verluste an Futtervorräten“, berichtete der Sprecher. Auf den Feldern seien Heu- und Strohballen von dem Hochwasser mitgerissen worden.

Die nach drei Dürrejahren ohnehin getroffenen Landwirte wollten den Wiederaufbau planen und warteten auf eine Aussage über die Verteilung der Hilfsgelder.

NRW: Landwirtschaftskammer untersucht Pflanzen auf Schadstoffe 

Die Landwirtschaftskammer hat unterdessen im Auftrag der Landesregierung mit der Untersuchung von Pflanzen auf Schadstoffe begonnen.

Dafür werden Proben von 150 ausgewählten Äckern und Wiesen genommen, die überflutet waren. Erste Ergebnisse lägen in etwa zwei Wochen vor, sagte der Sprecher.

Das Hochwasser hatte auch Autos, Öltanks und Haushaltsgeräte mitgerissen und auf Felder gespült. Die Proben sollen unter anderem auf Schwermetalle und Spuren von Mineralöl untersucht werden. (dpa)