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Siegburger „Klangfabrik“Nach tödlichem Messerangriff: NRW-Disco trifft endgültige Entscheidung

Nach der tödlichen Auseinandersetzung auf der Tanzfläche der Siegburger Diskothek „Klangfabrik“ am 30. Juli 2022 hat der Betreiber nun die Reißleine gezogen. Die Diskothek schließt für immer.

von Niklas Brühl (nb)

Nach der tödlichen Messerattacke in der Siegburger Diskothek „Klangfabrik“ in der Nacht zum 30. Juli 2022 hat der Betreiber nun weitreichende Konsequenzen gezogen. Der Club wird für immer geschlossen. Am kommenden Wochenende (12. und 13. August) wird es noch zwei Abschiedspartys in der traditionsreichen Disco im Siegburger Turm geben.

Nach zehn Jahren ist Schluss: Die letzten Drinks werden in der Klangfabrik ausgetrunken, die letzten Beats wummern über die Boxen. Der Nachfolge-Club der „Siegburger Steffi“ wird nach der tödlichen Attacke auf einen 24-jährigen Gast nicht mehr weiter betrieben.

Das bestätigte Betreiber Pascal Frangenberg gegenüber des „Kölner-Stadt Anzeigers“. „Die Schere zwischen dem Anspruch, für die nötige Sicherheit zu sorgen und außerdem Spaß zu verbreiten, ist einfach zu groß geworden“, sagt der 40-Jährige.

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Der Mietvertrag wurde vorzeitig aufgelöst, bis Ende September sollen nun Entkernungsarbeiten in den Räumen stattfinden – dann sei endgültig Schluss. Eine Diskothek soll laut Aussage des Geschäftsführers dann nicht mehr in das Gebäude zurückkehren.

Siegburg: Tödliche Messerattacke in der „Klangfabrik“

In der Nacht zum 30. Juli war es auf der Tanzfläche der Diskothek zu einem tödlichen Streit gekommen. Ein 24-jähriger Mann starb an den Folgen einer Messerattacke.

Die Polizei konnte zwei Tatverdächtige ausmachen. Gegen einen 24-Jährigen aus dem Siegburger Raum wurde laut Angaben der Bonner Polizei Haftbefehl wegen Totschlags und Beteiligung an einer Schlägerei erlassen. Der Verdächtige hat sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert.

Ein weiterer Verdächtiger, ein 23-jähriger Mann, ebenfalls aus dem Siegburger Raum, wurde nach den ersten polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen.

Statt einer ausgelassenen Party endete der entsprechende Abend in der „Klangfabrik“ in einer Katastrophe. Gegen 2.30 Uhr eskalierte ein Streit auf der Tanzfläche der Diskothek, ein 24-jähriger und ein 28-jähriger Besucher wurde mit einem Messer angegriffen.

Der 24-Jährige erlag seinen Verletzungen wenig später, der 28-Jährige ist außer Lebensgefahr, wurde aber laut EXPRESS.de-Informationen weiterhin in der Uniklinik Bonn behandelt. Die Opfer stammen ebenfalls aus dem Raum Siegburg.

Tödliche Attacke in Siegburg: Keine Blumen mehr vor den Türen

Für die Bonner Polizei, die die Ermittlungen übernommen hat, ist es kein leichter Fall. „Die dunklen Lichtverhältnisse in einer Diskothek tragen natürlich nicht dazu bei, dass viele Zeuginnen oder Zeugen die Tat beobachtet haben. Das Gedränge auf einer Tanzfläche kommt ebenfalls dazu“, sagt ein Sprecher gegenüber EXPRESS.de.

Dahingehend hatten die Ermittler und Ermittlerinnen die Besucher und Besucherinnen der Party auch dazu aufgerufen, ihnen etwaiges Foto- und Videomaterial für die Untersuchungen zur Verfügung zu stellen. „Darüber wären wir froh, allerdings haben wir bislang noch nichts erhalten“, sagte der Polizeisprecher in der vergangenen Woche weiter.

Am Wochenende, als die Tat geschah, waren vor dem Eingang der „Klangfabrik“ Kerzen und Blumen für den Verstorbenen aufgestellt worden. EXPRESS.de war am 2. August am Tatort.

Die Kondolenzbekundungen vor der Tür waren nicht mehr da, die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der diversen Unternehmen vor Ort gingen im normalen Trott ihrer Arbeit nach. Die Polizei wusste auf Anfrage nicht, warum und von wem die Kerzen und Blumen entfernt wurden.

Disco „Klangfabrik“ mit kurzem Statement nach tödlicher Attacke

Der Club selbst hatte sich einen Tag nach dem Vorfall in einem kurzen Statement auf Facebook zu der Tat geäußert. Dort hieß es: „Uns ist aus gegebenem Anlass nicht zum Feiern zumute. Die ‚Klangfabrik‘ bleibt daher am Samstag geschlossen.“

Die nächste Party in der Disco war eigentlich für Freitag, den 5. August 2022, geplant – eine Schaumparty. Jedoch wurde auch diese abgesagt, die Diskothek blieb erstmal geschlossen. In einem weiteren Statement heißt es: „Wir sind immer noch geschockt über das, was in der Nacht von Freitag auf Samstag passiert ist. In unseren Gedanken sind wir bei den Angehörigen. Unser gesamtes Team ist in Trauer und wird den Weiterbetrieb vorerst nicht aufnehmen. Die ‚Klangfabrik‘ bleibt daher auch am kommenden Wochenende geschlossen.“ 

Nun herrscht Gewissheit: Nach dem kommenden Wochenende werden in der Siegburger „Klangfabrik“ also für immer die Disco-Lichter ausbleiben. Ein äußerst trauriges Ende.