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Chaos an BadeseeEs hagelt Bußgelder − Duisburger sind sauer
Duisburg – Am Masuren-See in Duisburg ging es am Samstag (8. August) drunter und drüber. Zahlreiche Menschen drängten sich am Strand und im Wasser auf der Suche nach Abkühlung – Corona schien vergessen.
Am Masuren-See drängten sich zu viele Menschen
Auch gegen das Grillverbot wurde verstoßen
Die Polizei und das Ordnungsamt griffen am Samstagabend durch
Eigentlich war es absehbar: Letzte Woche hatten wir die heißesten Tage des Jahres, am Samstag dann der Höhepunkt der Hitzewelle.
Bei dem Wetter zog es Menschenmassen an den Masuren-See, die Gefahr, dass sich das Coronavirus in solch einer Menge einfach verbreiten kann, blendeten Tausende am Freitagabend und Samstag aus, wie die „Rheinische Post” berichtete.
Am frühen Samstagabend rückten dann Ordnungsamt und Polizei an um Bußgelder und Verwarnungen zu verteilen. Mit Lautsprechern wurden die Menschen aufgefordert, die Abstände einzuhalten, doch nur wenige hielten sich daran.
Die Zufahrtsstraße zum See sei heillos verstopft und zugeparkt gewesen, berichteten Augenzeugen.
Stadt Duisburg sperrt See
Deshalb zog die Stadt Duisburg am Samstagabend die Reißleine.
Auf deren Facebook-Seite hieß es, die Wiese und Wasserfläche am Masuren-See wurde bis auf Weiteres gesperrt. Der Grund: Die Corona-Abstandsregeln konnten nicht eingehalten werden. Außerdem hatten viele Menschen verbotenerweise gegrillt und überall habe Müll herumgelegen.
Bei Bade-Alternativen sieht es in Duisburg schlecht aus
Die Stadt argumentierte, rund 10 Prozent des Stadtgebiets seien Wasserflächen und damit gebe es genug Alternativen, die heißen Sommertage mit Blick aufs Wasser zu genießen.
Baden darf man allerdings nur an ausgewiesenen Stellen im Kruppsee, Wolfsee und Großenbaumer See. Im Masuren-See ist Baden verboten, es ist zu gefährlich.
Die Stadt betreibt zwei Freibäder und ein Allwetterbad bei knapp 500.000 Einwohnern.
Stadt Duisburg schlägt vor, zum Baden nach Moers zu fahren
„Heute hat die Stadt am Masuren-See ja auch nur deswegen eingegriffen, weil es gar nicht mehr ging”, erklärt die Stadt auf Facebook einer Nutzerin.
Klingt, als hätte man ein Einschreiten eigentlich vermeiden wollen.
Ausweichmöglichkeiten für andere Badeorte gibt es schließlich kaum in Duisburg, das sieht auch die Stadt ein. „Duisburg hat in der Vergangenheit viele Chancen vertan solche Orte für Ihre 500.000 Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung zu stellen!”, regt sich ein Facebook-Nutzer auf.
„Corona macht das Angebot leider nicht üppiger”, räumt die Stadt ein – und schlägt den Bürgern vor, zum Naturfreibad in der Nachbarstadt Moers zu fahren.
Bade-Situation in Duisburg: Facebook-User sind empört
Die Stadt kann zwar nicht direkt etwas dafür, dass Menschen sich entscheiden, sich an einen überfüllten Strand zu legen. Doch ein Facebook-User sieht die Verwaltung trotzdem in der Verantwortung: „Mit eurer Unfähigkeit ein Onlineticketing für die zwei Freibäder zu organisieren, feuert ihr ja quasi die Leute an sich an den See zu legen”, schreibt er.
Damit bezieht er sich auf die Situation der Duisburger Freibäder. Auch während der Corona-Zeit kann man dort teils keine Tickets reservieren oder bargeldlos zahlen.
„Wo sollen die Leute hin? Drei Freibäder für 500 000 Einwohner. Davon nur eines mit Onlinereservierung. Ich stelle mich bestimmt nicht mit Kleinkind morgens um 7 in die Schlange um vielleicht rein zu dürfen”, beschwert sich eine andere Userin.
Baden im Masurensee: Ansammlung trotz Corona-Gefahr
Vertrauen in die Vernunft der Bürger scheint nach dem Corona-Chaos vom Masurensee am Wochenende jedoch nicht die Lösung zu sein.
Deshalb bleibt die Wiese am See bis auf Weiteres geschlossen. Eine Anfrage zu dem Thema von EXPRESS bei der Stadt blieb bisher unbeantwortet.
Am Wochenende war es auch unter anderem in Köln und Düsseldorf zu überfüllten Stränden gekommen. (mas)