Mit Mega-BelohnungInnogy jagt Säure-Attentäter, die Finanzchef Günther entstellten

Bernhard Guenther Innogy

Vor zwei Jahren wurde Innogy-Finanzchef Bernhard Günther Opfer eines Säure-Anschlags in Haan. Jetzt hat der Energieriese 100.000 Euro Belohnung für Hinweise auf die Täter ausgesetzt.

von Jonas Meister (meis)

Düsseldorf/Mettmann – Zwei Jahre nach dem Säure-Attentat auf den Manager Bernhard Günther setzt Innogy eine Belohnung von bis zu 100.000 Euro für Hinweise auf die Täter aus. Das teilte das Unternehmen am Dienstag (9. Juni) mit.

Günther sagte der „Bild“: „Ich will wissen, wer dahinter steckt und was die Hintergründe sind. Das würde mir und meiner Familie helfen, das Erlebte seelisch zu bewältigen und damit abzuschließen.“

Säure-Anschlag in Mettmann: Energie-Manager kann erst Frieden finden, wenn die Täter geschnappt sind

Auf der Suche nach den Tätern lässt Innogy ab Dienstag zudem hunderte Fahndungsplakate in Köln und Düsseldorf aufhängen. Auch im Rotlicht-Milieu. Denn dort sollen die Täter nach Ansicht Günthers angeheuert worden sein.

Alles zum Thema Corona

Der Manager sagte: „Erst wenn die Täter, die Mittelsmänner und hoffentlich auch der Auftraggeber bekannt sind und ihre Schuld bewiesen ist, kann ich mit dieser schlimmen Geschichte abschließen.“

Hier lesen Sie mehr: Fahrlehrer aus ganz NRW demonstrieren in Düsseldorf gegen den TÜV und Corona

Günther war im März 2018 angegriffen und durch die Säure im Gesicht schwer verletzt worden. Als die Polizei die Ermittlungen mangels weiterer Ansätze einstellte, setzte Innogy eine erste Belohnung aus. Ein anonymer Hinweis führte zu einem Mann, der im Oktober 2019 festgenommen wurde - und rund vier Wochen später wieder frei kam.

Säure-Anschlag in Mettmann: Bernhard Günther denkt, dass die Drahtzieher aus seinem Arbeitsumfeld kommen

Der Manager hatte danach dem „Handelsblatt“ gesagt, dass er das Motiv der Attacke im beruflichen Umfeld sehe. Er habe als Auftraggeber eine spezielle Person im Verdacht. Nun sagte er erneut: „Es gibt ja bereits Hinweise, wer diesen Säureanschlag auf mich in Auftrag gegeben haben könnte. Ich hoffe, dass wir mit dieser Belohnung dafür nun auch Beweise erhalten.“

Plakat Innogy Attentat

So sucht der Energieriese seit Dienstag (8. Juni 2020) nach Hinweise auf die Hintermänner des Säure-Attentats.

Die RWE-Tochter Innogy wurde gerade von Eon übernommen und soll in den Konzern integriert werden. Noch ist Günther Finanzvorstand von Innogy. (dpa)