OB Geisel im Talk400 Millionen Corona-Miese - wie pleite ist Düsseldorf?
Düsseldorf – Zweimal wöchentlich informiert Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel im Corona-Talk über aktuelle Themen mit Bezug auf die Corona-Krise.
Am Freitag (19. Juni) ging es um das Thema: Wie wirkt sich Corona finanziell auf den städtischen Haushalt aus?
Thomas Geisel sprach darüber mit Stadtkämmerin Dorothée Schneider und die verkündet gleich zu Beginn schlechte Nachrichten.
Schneider rechnet von einer Verschlechterung über 400 Millionen Euro zum Jahresende im Vergleich zur Jahresplanung.
Rund 47,1 Millionen Euro fehlen der Stadt Düsseldorf bereits jetzt.
Jetzt käme es laut Schneider darauf an, wie schnell die Unternehmen wieder in der Lage sind, ihre Gewerbesteuer zu zahlen. Davon könne man abhängig machen, welche Kredite die Stadt beantragen muss.
Dorothée Schneider: „Das Geld fließt auf der einen Seite ganz normal ab. Gehälter und mehr müssen gezahlt werden. Es kommt jedoch viel weniger rein. Diese Differenz ist die Verhandlungsgrundlage, wie viel Geld wir letztendlich von Bund und Land erstattet bekommen.“
Düsseldorf hofft auf Erstattung der Gewerbesteuern
In den bisherigen Papieren von Bund und Land seien bisher viele gute Vorschläge. Schneider hofft beispielsweise auf die Erstattung der fehlenden Gewerbesteuer.
Insgesamt habe die Stadt rund 16 Millionen Euro Mehrausgaben durch Maßnahmen wie Quarantäne Einrichtungen, Schutz der Mitarbeiter vor Ansteckung und Umbauten. „Ich rechne damit, dass die Kosten bis zum Jahresende noch weiter zunehmen“, so die Stadtkämmerin.
Stadtoberhaupt Thomas Geisel bleibt optimistisch: „Das kann man alles schaffen, auch wenn es natürlich schwierig ist.“
Stadt Düsseldorf auf Unterstützung vom Land angewiesen
Dorothée Schneider: „Auch wenn jetzt keine neue Corona-Welle kommt und langsam alles wieder öffnet, werden wir die Auswirkungen finanziell noch etwa fünf Jahre spüren.“
Geisel lenkte ein: „Selbst in dieser Krise gibt es in NRW kaum eine Stadt, die finanziell so solide steht wie Düsseldorf.“
Eine Erhöhung von Beiträgen (beispielsweise im Bereich Schulen und Kitas) sei nicht geplant.
Eine Unterstützung von Bund und Land sei äußert wichtig. „Sollten wir keine Unterstützung erhalten, dann werden wir sicher ein Jahrzehnt mit den Auswirkungen kämpfen. Damit rechne ich jedoch nicht“, erklärte Schneider.