Erste Firma bietet Bestattungen im Fluss anLetzte Reise: Urne wird im Vater Rhein versenkt

Arne Zocher an seinem Stand auf der „boot“.

Arne Zocher an seinem Stand auf der „boot“.

Düsseldorf – Segelboote, Jachten, Surfbretter, Strand- und Sommerfeeling - die „boot“ ist wohl die quicklebendigste Messe überhaupt. In Halle 11 steht nun erstmals etwas, das gar nicht so recht ins bunte Treiben passen will: Am Stand B53 geht’s um Bestattungen im Fluss.

Vor sieben Jahren hat sich das Wuppertaler Bestattungshaus Bathen auf die letzte Ruhe im Wasser spezialisiert. „Bestattungen in diesem Element haben seit Jahrhunderten Tradition“, sagt Geschäftsführer Arne Zocher (43). Bisher blieb diese Art Bestattung allerdings vor allem Seemännern vorbehalten – eine Beisetzung im Meer ist den meisten einfach zu teuer.

Warum auch in die Ferne schweifen? Als Düsseldorfer lässt man sich doch eh lieber im Rhein bestatten. Das macht Bathen jetzt möglich. Arne Zocher: „Flussbestattungen in der Urne sind vergleichsweise günstig und unkompliziert. Seebestattungen sind aufwendig und wetterabhängig. Da muss man von 4000 Euro aufwärts rechnen.“

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Bei einer Flussbestattung kann man sich entscheiden, ob man den Verstorbenen mit oder ohne Trauergemeinde beisetzen möchte. Das günstigste Paket gibt’s schon für 2490 Euro. Zocher: „Man spart sich außerdem die Friedhofskosten. Und wir kümmern uns um alles, inklusive Einäscherung.“

Auch inbegriffen: eine Urne aus Pappe, die sich nach der Beisetzung im Wasser auflöst. Einziger Haken: Da Flussbestattungen in Deutschland verboten sind, geht es in Holland mit dem Bötchen auf die letzte Reise. Aber die endet ja so oder so in der Nordsee.