Nach 53 Stunden NervenspielHier wird der Kran-Kletter in Düsseldorf festgenommen

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Höhenretter der Feuerwehr und Spezialisten der Polizei sprachen auf dem Auslieger mit dem Mann, bevor der den Kran freiwillig nach mehr als zwei Tagen verließ.

von Jonas Meister (meis)

Düsseldorf – Seit Donnerstagmorgen (27. August) um 8 Uhr hielt ein verwirrter Mann aus Münster Polizei und Rettungskräfte in Düsseldorf in Atem.

Der 56-Jährige war auf einen Baukran geklettert, wo er über 50 Stunden ausharrte. Das allerdings ist nicht mal sein Rekord, in Münster hat er sogar mal drei Tage auf einem solchen gesessen.

Düsseldorf: Höhenretter der Feuerwehr holen verwirrten Mann vom Kran

Das sollte in Düsseldorf offenbar nicht passieren. Nachdem die Polizei bis dahin eine passive Strategie verfolgte, kam am Samstagmittag Bewegung in die festgefahrene Situation.

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Zusammen mit Höhenrettern der Feuerwehr waren Beamte des Interventionsteams der Polizei am Mittag auf den Kran geklettert. Dort sollten sie eigentlich zunächst nur den körperlichen Zustand des Mannes überprüfen. Doch offenbar kamen die sich nur ganz langsam nähernden Einsatzkräfte mit dem „Besetzer“ ins Gespräch.

Beobachtet wurde das ganze Spektakel von hunderten Passanten, Reisenden, Taxifahrern und weiteren Düsseldorfern. Sie alle blickten rund um den Konrad-Adenauer-Platz gebannt mit einer Mischung aus Erstaunen und Belustigung gen Himmel.

Düsseldorf: Kran-Kletterer von Polizei in Handschellen abgeführt

Wie die Polizei gegenüber dem EXPRESS bestätigte, entschied sich der Münsteraner schließlich um 12.18 Uhr freiwillig den Kran zu verlassen.

Nachdem er mit den Rettungsspezialisten zunächst im Führerhaus des Krans verschwand, begann wenig später der Abstieg. Um 12.58 Uhr hatte der Spuk am Hauptbahnhof schließlich ein Ende.

Kranmann Handschellen

Nachdem er den Baukran am Samstag (29. August) um 12,58 Uhr verlassen hatte, wurde der verwirrte Kletterer (56) in Handschellen abgeführt und in einen Rettungswagen gebracht.

Kurz nachdem der Mann wieder festen Boden unter den Füßen hatte, wurden ihm Handschellen angelegt. Dabei leistete er keinerlei Gegenwehr. Sein Weg führte dann zunächst in einen Rettungswagen, wo er von einem Notarzt untersucht und  anschließend in die LVR-Klinik gebracht wurde.

In der Zwischenzeit wurde Strafanzeige gegen den 56-Jährigen gestellt. Ob die Staatsanwaltschaft nach ihren Ermittlungen Anklage – zum Beispiel wegen Hausfriedensbruchs und Nötigung – erhebt, ist unklar. Hier dürfte vor allem der psychische Zustand des Kranmanns den Ausschlag geben. (jme)