Schüsse auf TürsteherPolizei nimmt Düsseldorfer Rocker-Schützen fest – schon wieder
Düsseldorf/Mönchengladbach – Vier Mal. So oft schoss Orhan S. (53) im Restaurant „Schwarzes Meer“ auf der Graf-Adolf-Straße auf Tarek L.. Passiert ist das im November 2016 (hier lesen Sie mehr) und seitdem lieferte sich der Türsteher, der den Hells Angels nahestehen soll, mit der Polizei ein Katz-und-Maus-Spiel.
So entsorgte er seine halbautomatische SIG Sauer-Pistole nach den Schüssen in einem Blumenkübel und setzte sich direkt in die Türkei ab. Doch als S. 2018 am Düsseldorfer Flughafen landete, klickten die Handschellen.
Düsseldorf: Türsteher (53) verlor Job im Nobelpuff wegen Rocker-Kontakten und drehte völlig durch
Von hier wanderte er in Untersuchungshaft, bis ihm im März 2019 der Prozess gemacht wurde. Vor dem Düsseldorfer Landgericht kam dabei heraus, warum Orhan S. auf sein damals 34 Jahre altes Opfer schoss.
Vor der Tat hatten beide gemeinsam im Nobelpuff „Oceans“ als Türsteher gearbeitet und sich schon damals nicht gut verstanden. Wenig später verlor S. dann auch noch seinen Job, weil unter anderem herauskam, dass er Kontakte zu den Hells Angels hatte.
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Als er dann Tarek L. zufällig in dem Restaurant wiedertraf, drehte Orhan S. durch. Nachdem sich sein Ex-Kollege weigerte den Laden zu verlassen, ballerte der 53-Jährige drauf los und traf sein Opfer in beide Oberschenkel. Die Folge: Fünf Jahre und vier Monate Gefängnis.
Düsseldorf: Anonymer Tipp führt Polizei nach 15 Monaten auf die Spur des Rocker-Schützen
Doch bevor er seine Haftstrafe antreten konnte, entwischte der Rocker-Schütze der Polizei schon wieder. Eine Flucht, die fast 15 Monate dauerte, denn jetzt tauchte Orhan S. plötzlich wieder auf. Diesmal am Niederrhein.
Hier wurde er nun zum zweiten Mal festgenommen. Die Ermittler hätten zunächst einen Tipp erhalten und den 53-Jährigen dann Ende Mai festgenommen, als er ein Restaurant in Mönchengladbach verließ, so eine Polizeisprecherin am Montag.
Wie es mit Orhan S., der vor dem Düsseldorfer Urteil schon 20 Vorstrafen unter anderem wegen Drogen- und Gewaltdelikten gesammelt hatte, weitergeht, ist unklar. Sicher ist nur, dass er jetzt erstmal wieder hinter Gittern sitzt. (jme, dpa)