Corona-Not in DüsseldorfOB denkt über Fußgänger-Einbahnstraßen in der Altstadt nach

Polizei Altstadt (1)

Die Polizei, hier bei einer Streife in der Altstadt im Juni 2016, musste am Wochenende die Besuchermassen in Düsseldorf auflösen. Dieser Ansturm könnte jetzt härtere Corona-Regeln nach sich ziehen.

von Jonas Meister (meis)

Düsseldorf – War da was? Beim Blick in die Altstadt hätte man am Wochenende denken können, dass es Corona gar nicht gibt (hier lesen Sie mehr). Die längste Theke der Welt war bestens besucht und auch am Burgplatz drängten sich die Massen.

Für OB Thomas Geisel ist das in der aktuellen Krise nicht akzeptabel. Deshalb denkt Düsseldorfs Erster Bürger laut über Konsequenzen nach.

Düsseldorf: Sicherheitsgipfel bei der Polizei könnte strengere Corona-Regeln für die Altstadt bringen

Beim Sicherheitsgipfel, zu dem sich Stadt und Polizei alle sechs Monate treffen, will Geisel gerade eine Regelung zur Sprache bringen. Wie die „RP“ berichtet, soll über ein Einbahnstraßen-System für Fußgänger auf Bolker Straße und Co. diskutiert werden.

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Die Idee: So könnte man die Besucherströme, die aktuell gerade am Wochenende und bei gutem Wetter fast so groß sind wie vor der Krise, besser leiten und kontrollieren. Um der Lage Herr zu werden und das Infektionsrisiko zu verringern, könnte es auch wieder strengere Abstandsregeln oder auch eine Maskenpflicht geben.

Düsseldorf: Tourismus in der NRW-Landeshauptstadt wegen Corona um 90 Prozent eingebrochen

Insgesamt wird das Interesse an Altstadt-Besuchen im Rathaus für gemischte Gefühle. Denn dem Tourismus in Düsseldorf hilft es aktuell nicht. Genau darum ging es am Dienstag (23. Juni) im neuesten „Corona Talk“ mit dem OB, der diesmal Frank Schrader, den Chef von Düsseldorf Tourismus (DT), zu Gast hatte.

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„In dem Zeitraum der Corona-Beschränkungen haben wir in Düsseldorf im Vorjahr über 2,5 Millionen Übernachtungen gezählt. Diese Zahlen sind aktuell um 90 Prozent eingebrochen“, berichtet Schrader. Buchungen und Anfragen würden zwar jetzt wieder leicht ansteigen, aber das „stellt die Hoteliers nicht zufrieden“.

Düsseldorf: Tourismus-Chef Frank Schrader rechnet mit dem Ende der Krise erst 2023

Um die Touri-Nachfrage anzukurbeln will man sich in der Landeshauptstadt jetzt und gerade auch in Zukunft stärker auf Städtetourismus konzentrieren und sich hier Konzepte von Metropolen wie Kopenhagen und Amsterdam zum Vorbild nehmen.#htmlwidget

Frank Schrader: „Traditionell lebt Düsseldorf zu 60 Prozent vom Geschäftstourismus. Dabei profitieren wir aber von den guten Erfahrungen der Messebesucher, die solch ein gutes Bild von unserer Stadt gewinnen, dass sie Düsseldorf weiterempfehlen. Und das kurbelt in den letzten Jahren die Freizeit- und Urlaubsbesuche merklich an.“

Bis die Besucherzahlen wieder auf Vor-Krisen-Niveau sind, wird es aber noch dauern. Wie andere Experten rechnet auch der DT-Chef erst 2023 damit. (jme)