95 Corona-EinsätzeOrdnungsamt musste beliebte Düsseldorfer Bar wieder dicht machen

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Schon wieder musste der OSD in diesem Lokal eingreifen. 

von Volker Geissler (vog)

Düsseldorf – Ist das dumm oder einfach nur dreist? Die Düsseldorfer Meerbar war bereits mehrfach durch massive Verstöße gegen die Coronaschutzverordnung aufgefallen.

In der Nacht zum Samstag wollte der Betreiber cleverer sein – und wurde schon wieder erwischt.

Um das zu verhindern, hatte er viele Fenster am Eingangsbereich abgeklebt und auf der Terrasse die Innenvorhänge zugezogen. Dennoch konnten die diesmal in Zivil kontrollierenden OSD-Mitarbeiter die Tanzflächen-Beleuchtung erkennen, zudem drang laute House-Musik nach außen.

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Eine große Überraschung war das nicht, denn die Veranstaltung war zuvor auf Facebook beworben worden.

Düsseldorfer Meerbar hielt sich an keine Corona-Vorschriften

Im Lokal selbst hielten sich viele der rund 100 Gäste im Thekenbereich auf. Im Lokal verstärkte sich bei den Kontrolleuren der Eindruck, dass hier kein Speiselokal, sondern ein Club betrieben wurde. Deshalb forderten sie Verstärkung an.

Die wollte der Türsteher allerdings zunächst gar nicht reinlassen. Nach Darstellung der Stadt soll er gesagt haben: „Ne, Jungs, wie ihr ausseht heute nicht!“

Nach Zücken der Dienstausweise konnten sie dann doch ins Lokal. Da war es inzwischen schon 2.30 Uhr, die Polizei wurde hinzugerufen und die Ausgänge gesichert.

Düsseldorf: Es läuft bereits ein Verfahren gegen den Betriebsleiter der Meerbar 

Der Betriebsleiter, gegen den schon ein anderes Verfahren wegen Verstößen gegen die Coronaschutzbestimmungen läuft, war sich auch diesmal keiner Schuld bewusst. Er bestritt, dass seine Gäste getanzt hätten und dass eine Tanzfläche existiere. Dumm nur, dass zuvor alles auf Video dokumentiert wurde.

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Mal ganz abgesehen davon, dass auch ansonsten so gut wie keine Vorschrift eingehalten wurde. Es existierte keine Raumskizze, auf der Anwesenheitsliste waren längst nicht alle Gäste eingetragen, Abstand und Masken waren bei den Gästen kein Thema, eine Kellnerin trug ihre Maske beim Bedienen unterhalb des Kinns. Dazu wurde an der Theke bedient, ohne dass es zusätzliche Barrieren wie Plexiglas gab.

Düsseldorf: Ordnungsamt machte die Meerbar vorerst dicht 

Das Ende vom Lied: Das Lokal wurde für den Rest des Wochenendes versiegelt. Klingt fast so, als könnte bald eine Fortsetzung folgen...

„Um es noch einmal zu betonen: Es geht nicht darum, Gastronomen und deren Gäste zu gängeln, sondern darum, eine Ausbreitung des Virus weiter zu verhindern, damit es nicht wieder zu einem weiteren Lockdown kommt, der letztendlich auch denen schadet, die sich an die Regeln halten“, kommentiert Ordnungsamtsdezernent Christian Zaum den Einsatz.

Düsseldorf: Freitreppe am Burgplatz geräumt, Polizei mit Flaschen beworfen

Um die „Überwachung oder Durchsetzung der Coronaschutzverordnung des Landes“ durchzusetzen gab es für das Ordnungsamt am Wochenende insgesamt 95 Corona-Einsätze. Das teilte die Stadt am Montag (22. Juni) mit. Dabei stand gerade die Altstadt im Fokus – leider zu Recht.

Neben der Bolker Straße und der Mertensgasse, ging es vor allem am Burgplatz rund. So musste hier die Freitreppe am Rhein wegen eines wahren Besucheransturms nach Mitternacht geräumt und gesperrt werden. Dabei musste der OSD die Polizei zur Unterstützung nafordern, die bei dem Einsatz von Unbekannten mit Flaschen beworfen wurde!