„Heute bringe ich Dich um!"Düsseldorfer Ehemann sticht auf seine Frau ein

Dü_ Ehefrau angegriffen

Ahmet R. mit seinem Anwalt im Schwurgericht.

von Barbara Kirchner (kir)

Düsseldorf – Fatima R. (38, Namen geändert) ist Diplom-Physikerin und hat eine moderne Vorstellung von ihrem Leben. Nicht aber ihr Mann Ahmet (49). „Er wollte, dass ich zu Hause bleibe, die Kinder versorge und ansonsten den Mund halte“, erklärte sie am Donnerstag dem Gericht.

Mordversuch: Attentat vor den Augen der Kinder

Denn dort saß sie als Zeugin, weil ihr Mann versucht hat, sie zu töten - vor den Augen seiner Söhne (5 und 9 Jahre).

Im März letzten Jahres trennte sich Fatima R. von ihrem Mann. Dieses beengte Dasein wollte sie nicht mehr. „Wozu habe ich in meiner Heimat denn studiert. Das war so nicht abgemacht.“

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Dreimal pro Woche durfte er seine Söhne sehen- so hatten das Amtsgericht und das Jugendamt vermittelt. Dann schickte Fatima R. die Kinder ins Treppenhaus. Vor der Haustüre nahm sie dann der Vater in Empfang.

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An einem Samstag im November eskalierte die Situation:  Als die Kinder klingelten, versteckte sich Ahmet R. so, dass ihn seine Frau durch den Türspion nicht sehen konnte.

Mordversuch: „Ich habe keine Angst vor der Polizei"

Sie öffnete. Als sie ihren Mann sah, versuchte sie noch, die Türe zu schließen. Doch er hatte einen Fuß dazwischen gestellt.

Mit einer abgebrochenen Bierflasche stach er auf seine geschockte Frau ein. Und rief dabei: „Heute bringe ich dich um. Ich habe keine Angst vor der Polizei.“

Fatima R. flüchtete  zum Balkon und rief um Hilfe. Nachbarn klopften, und der Sohn öffnete die Türe. So gelang Fatima die Flucht.

Mordversuch: Opfer durch Not-OP gerettet

Im Treppenhaus brach sie zusammen. Eine Arterie war getroffen. Das Opfer konnte nur über eine Not-OP gerettet werden.

Ahmet R. landete in Haft. Vor Gericht gab er seine Tat zu: „Es tut mir leid. Wenn ich es könnte, würde ich es rückgängig machen. Ich weiß nicht, was da in mir vorgegangen ist.“

Fatima R. dagegen kann es sich erklären: „Er fühlte sich verlacht, weil ich nicht zurückkommen wollte.“

Für den Prozess um versuchten Totschlag sind fünf Verhandlungstage angesetzt.